Nach Foto-Veröffentlichung: Böllerwerfer stellte sich Polizei

Symbolbild.
Zwei Frauen wurden nach einem WM-Spiel in Wien schwer verletzt. Ein 18-Jähriger kam mit Rechtsbeistand auf die Inspektion.

Ein junger Mann, der nach einem Fußball-WM-Spiel Anfang Juli in Wien-Ottakring zwei Frauen mit einem Böllerwurf schwer verletzt haben soll, hat sich am Sonntagabend der Polizei gestellt. Die Behörde hatte zuvor Fotos vom 18-Jährigen veröffentlicht. Der Österreicher kam am Abend in Begleitung eines Rechtsbeistand in die Polizeiinspektion Brunnengasse. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt.

Aussage machte er bisher keine, zuvor möchte der 18-Jährige noch die Akten einsehen. "Er soll in den kommenden Tagen einvernommen werden", berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger. Das Foto des Mannes war am Sonntag medial verbreitet, aufgrund des Fahndungsdrucks ging der 18-Jährige gegen 21.30 Uhr zur Polizei.

Zwischen Köpfen explodiert

Der Mann wird verdächtigt, zwei Frauen durch den Wurf eines Böllers schwer am Auge bzw. am Ohr verletzt zu haben. Die Tat wurde am Samstag, dem 7. Juli, während gewalttätiger Ausschreitungen nach dem Viertelfinalsieg der kroatischen Fußballnationalmannschaft bei der WM in Russland verübt. Mehrere Personen warfen nach dem Spiel Böller und "Bengalische Feuer" in Richtung der einschreitenden Polizei sowie in eine Menschengruppe, die auf der Ottakringer Straße den Sieg feierten. Dort wurde das Spiel zuvor in mehreren Lokalen übertragen.

Vor einem dieser Lokale kam es dann gegen 23.00 Uhr zu dem folgenschweren Böller-Wurf. Dieser explodierte zwischen den Köpfen zweier kroatischer Mädchen. Beide erlitten Rissquetschwunden im Gesicht, die 21-Jährige ein schweres Explosionstrauma sowie den Verlust des Gehörs, die 20-Jährige kann laut Polizei vermutlich dauerhaft auf einem Auge nichts mehr sehen.

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