Modeschöpfer hadert mit Wasserschaden

Designer Nhut La Hong blieb wie angewurzelt in der Tür stehen. Wasser sprühte aus einem Rohr, tropfte auf die neue Kollektion, tropfte auf die Bleistift-Skizzen. Das Kellerabteil im Design-Shoppingcenter Stilwerk (2. Bezirk) war unter Wasser. Das geschah im Frühjahr 2012 – genau drei Wochen vor der Eröffnungsfeier. Noch heute fehlt der Firma deswegen Geld.
Der Gesamtschaden beträgt laut Geschäftsführerin Eva Prader rund 1,5 Millionen Euro. Bezahlt wurden bis dato 406.000 Euro. Der ausstehende Restbetrag soll von der Versicherungsanstalt UNIQA als Gebäudeversicherung übernommen werden. Doch bevor es zu einer Zahlung kommt, muss die Schadensursache geklärt werden, sagt eine Sprecherin der UNIQA. Noch ist unklar, ob der Vorfall an einem Materialfehler oder einer fehlerhaften Verarbeitung der Rohre lag. Das gerichtliche Beweissicherungsverfahren läuft. Mit einem Abschluss sei in den kommenden Monaten zu rechnen.
Bei La Hong hofft man auf eine baldige Entscheidung. Eva Prader erläutert: „Zurzeit verhandeln wir mit Investoren, damit wir im Falle eines Gerichtsverfahrens nicht weiter blockiert sind.“
Denn: „Dieser Vorfall hat die Firma komplett aus dem Rhythmus geworfen“, sagt La Hong. Kleider mussten noch einmal geschneidert werden, Skizzen neu ausgedacht. „Es ist ein großer Schaden“, sagt Prader. Ursprünglich sollte sie die Internationalisierung vorantreiben. Derzeit fehlt Geld und Zeit, um sich um diese Aufträge zu kümmern.
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