Migranten: Hohes Interesse an Wiener Kulturangebot

Ein Mann mit grünem Sakko zeigt mit dem Finger nach vorne.
Andreas Mailath-Pokorny, Kulturstadtrat, freut sich über die hohe Zufriedenheit des Publikums.

Das Wiener Kulturangebot wird vom Großteil der Städter zumindest hin und wieder genutzt. 94 Prozent geben an, wenigstens einmal im Jahr ins Kino oder Theater, in ein Konzert bzw. in eine Ausstellung zu gehen. Dabei sind Personen mit Migrationshintergrund teils aktiver als der Durchschnitts-Wiener, wie eine vom Rathaus in Auftrag gegebene und am Dienstag präsentierte Umfrage ergab (hier geht es zur Studie).

"Wir sind dem Ziel 'Kultur für alle' schon sehr nahe gekommen", interpretierte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) die Zahlen in der Bürgermeister-Pressekonferenz. Er freute sich zudem über die hohe Zufriedenheit des Publikums, welche die vom SORA-Institut durchgeführte Studie mit mehr als 4.000 Befragten ebenfalls ausweise.

Hohes Interesse unter Migranten

Daniel Schönherr von SORA erklärte, dass hochgerechnet 1,4 Mio. Wiener ab 15 Jahren eine oder mehrere Kulturveranstaltungen jährlich besuchen. Sehr wohl überraschend sei das hohe Interesse unter Migranten der zweiten Generation, die sogar leicht über dem Mittel liege. In dieser Gruppe liegt der Teilnahmewert bei 97 Prozent. Während durchschnittlich etwas über die Hälfte der Personen mehr als vier Events pro Jahr besuchen, liegt dieser Anteil bei den Zuwandererkindern bei rund zwei Dritteln. Bei der ersten Migrantengeneration fällt das Kulturinteresse indes merkbar geringer aus.

Grundsätzlich ziehe sich die Kunst- und Kulturaffinität durch alle sozialen bzw. Bildungsschichten, wobei jüngere und höherqualifizierte Menschen im Regelfall mehr und abwechslungsreichere Kultur konsumieren. Nichtsdestotrotz: Das gängige Bild des älteren, hochgebildeten Kulturinteressierten ohne Migrationshintergrund müsse revidiert werden, schlussfolgerte Schönherr.

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