Verwester Mann neben Hanfplantage wurde laut Polizei erstochen

Verwester Mann neben Hanfplantage wurde laut Polizei erstochen
Die Polizei ging bereits von Fremdverschulden aus. Die Obduktion dürfte das bestätigen.

Oranges Licht fällt aus der Stahltüre, die zu einer Wohnung eines Mehrparteienhauses in der Sautergasse in Wien-Ottakring führt. Maschinelle Geräusche – ähnlich wie die eines Kühlschranks – dringen aus der Tatortwohnung.

Verwester Mann neben Hanfplantage wurde laut Polizei erstochen

Verwester Mann neben Hanfplantage wurde laut Polizei erstochen

Verwester Mann neben Hanfplantage wurde laut Polizei erstochen

Verwester Mann neben Hanfplantage wurde laut Polizei erstochen

Möglicherweise stammen sie  von  einer Aufzuchtanlage für Marihuanapflanzen. Drogen waren auch der Grund, warum sich Polizisten am Mittwochnachmittag gewaltsam Zugang zu der Wohnung verschafften und die Tür aufbrachen. 

Die Beamten dürften demnach nicht überrascht gewesen sein, als sie  bei der Wohnungsdurchsuchung auf die Drogen-Plantage und die Aufzuchtanlage stießen. Umso größer muss der Schock gewesen sein, als sie neben der Maschine eine männliche Leiche liegen sahen. 

Finger sollen abgetrennt worden sein

Bei dem Mann könnte es sich laut KURIER-Informationen um einen serbischen Staatsbürger handeln. Der Tote soll schlimm zugerichtet worden sein, unter anderem sollen ihm mehrere Finger abgetrennt worden sein. 

Die Polizei bestätigte am Freitag in der Früh zumindest mehrere Stiche in den Oberkörper. Die Ermittler halten zudem einen Zusammenhang mit der organisierten Kriminalität für möglich.

Bereits am Donnerstag ging man aufgrund der Auffindungssituation und nach ersten Ermittlungen von Fremdverschulden aus. Der Tote weise Verletzungen auf, „die mit einem natürlichen Tod nicht einhergehen“, sagte Polizeisprecherin Barbara Gass in einer ersten Stellungnahme.

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Wie lange die Leiche schon in der Wohnung lag, ist unklar. Die Berufsrettung Wien wurde jedenfalls nicht mehr alarmiert. Die Leiche wies fortgeschrittene Verwesungsspuren auf. 

„Ich kann mir gut vorstellen, dass der Mann da schon Wochen oder Monate drin gelegen ist. Ich hab’ den nie im Haus gesehen, es ist nur immer ein Zettel an seiner Tür geklebt“, sagt ein Nachbar, der zwei Türen neben dem Tatort im 1. Stock wohnt. 

Die neue Wohnungstür aus Stahl fällt bei einem Lokalaugenschein am Donnerstag besonders ins Auge. Sie wurde am Mittwoch eingesetzt, nachdem die Polizei in die Wohnung eingedrungen war, in der illegal Marihuana angepflanzt wurde. 

Mieterwechsel

„Vorher war da eine ganz normale Holztür drin“, schildert der Mann. Zuvor habe in der Wohnung eine Frau gewohnt, vor etwa vier bis fünf Monaten sei dann der Mann eingezogen. Der Nachbar wurde am Mittwoch von der Polizei befragt – wie auch die anderen Hausbewohner. Viel konnte er den Beamten über den Nachbarn jedoch nicht erzählen, wie er auch gegenüber dem KURIER angibt. 

„Gekannt hab’ ich den Mann praktisch gar nicht. Ich hab’ ihn nie beim Kommen oder Gehen gesehen“, erzählt der Nachbar. Er habe jedoch mitbekommen, als Polizisten die zugedeckte Leiche des Mordopfers aus der Wohnung brachten und kurz im Gang unter einem Fenster abgelegt hatten.

„Ja, die Polizei war da und hat unsere Ausweise kontrolliert“, erzählt auch ein junger Mann im Gang.  Auch an der Tür von Rafira Casandra Bianca, die im 2. Stockwerk wohnt, läuteten die Beamten. „Ich glaube, die Polizei war wegen Lärms hier. Wir haben zumindest alle unsere Ausweise herzeigen müssen“, sagt die junge Mutter.  Das Opfer kannten sie beide nicht.

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