Limousine rast in Kolonne: Zwei Tote

Ein schwerer Autounfall auf einer Kreuzung mit zwei beschädigten Fahrzeugen.
Wien-Donaustadt: Drei Autos standen vor der Ampel, als ein Mercedes mit hohem Tempo auffuhr. Zwei Menschen starben, drei wurden verletzt.

Ich hab’ einen Knall gehört, und einen Schrei." Gerd Dusella, 71, steht fassungslos am Gehsteig. Vor ihm stehen vier havarierte Autos in einem Meer aus Glassplittern. "Ich bin sofort auf den Balkon gerannt und dann runter."

Vor seiner Wohnhausanlage auf Höhe der Erzherzog-Karl-Straße 33 in Wien-Donaustadt ereignete sich gestern gegen 10.11 Uhr ein schwerer Auffahrunfall. Bilanz: zwei Tote, ein Schwer- und zwei Leichtverletzte.

Fest steht derzeit: Drei Autos standen in Richtung Wagramer Straße vor der Ampel mit Rotlicht, als eine Mercedes-Limousine mit Wiener Kennzeichen in die Kolonne raste. Polizisten stellten später fest, dass die Tachonadel des Mercedes bei 120 km/h stecken geblieben war. Der Mercedes rammte zuerst einen schweren Land Rover, katapultierte diesen gegen einen Kia Ceed, der wiederum einen Golf in die Kreuzungsmitte beförderte.

Verkeilt

Das Innere eines Autos mit einem beschädigten Armaturenbrett und einer zerbrochenen Windschutzscheibe.

Ein Arbeiter aus einer Werkstatt und Passanten eilten zu Hilfe. "Der Arbeiter hat mit einem Hammer die Scheibe eingeschlagen", erzählt Anrainer Dusella. Der Mercedes und der Land Rover hatten sich ineinander verkeilt. Binnen Minuten trafen die ersten Wagen der Wiener Rettung ein. Der 62-jährige Lenker, Wolfgang B., war sofort tot. Ein Notarzt versuchte, seine Beifahrerin, Ismelda W., 85, zu reanimieren. Sie starb aber noch an der Unfallstelle. Es dürfte sich um die Schwiegermutter des Lenkers handeln.

Im Land Rover mit der deutschen Nummerntafel, in den der Mercedes geprallt war, wurde ein 29-Jähriger schwer verletzt und mit einem der beiden ausgerückten ÖAMTC-Hubschrauber ins UKH-Meidling gebracht. In den beiden anderen Pkw wurden die Lenker, 24 und 23, leicht verletzt.

Schlaganfall als Unfallursache?

Ein Verkehrsunfall mit mehreren beschädigten Autos auf einer Kreuzung, ein Polizist steht daneben.

Das Verkehrsunfallkommando versucht nun, den Crash zu rekonstruieren. "Ein Zeuge hat den Auffahrunfall beobachtet, konnte das Tempo des Mercedes aber nicht abschätzen", sagt Polizei-Sprecherin Regina Steyrer. Eine Aussage einer Anrainerin, wonach ein Müllwagen in den Crash involviert gewesen sei, bestätigt Steyrer nicht.

Die Ursache könnte eine Obduktion klären. Die Polizei vermutet, dass der Lenker bewusstlos wurde – etwa wegen eines Schlaganfalls.

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