„Kumm ma ned a so“: Vertonte Sprachspielereien

Die Blau AG: Tommy, Doris, Jelly , Manfred, Gerhard (fehlt: Eugenio).
Blau AG machte schon Dialektlieder, als Texte auf Wienerisch im Radio noch Mangelware waren.

I hol di eh a o.

Ein Satz, der nahezu ausschließlich aus Selbstlauten besteht – und trotzdem Sinn ergibt. Es sind diese Spielereien des Wienerischen, die Tommy Tatzber, Sänger der Wiener Blues-Band Blau AG, an dieser Dialektvariation so faszinieren.

Gegründet hat der Englisch- und Musiklehrer die Band 1995, in einer Zeit, in der Austropop nicht cool und Texte auf Wienerisch im Radio Mangelware waren. „Aber ich wollte Lieder singen, die alle verstehen“, sagt er. „Und es ist ja so eine stimmige Sprache, man kann Emotionen gut transportieren.“ Mundharmonika-Spieler Jelly nickt und ergänzt: „Die Sprache ist extrem pointiert und trotzdem weich.“

Insgesamt hat die Band vier Alben herausgebracht. Die Nähe zum Wienerlied zeigt sich bei manchen Liedern wie dem „Fiakerlied“ schon im Namen. Mit Kompositionen wie „Esoderrisch“ auf ihrem neuesten Album „Blau AG am Sand“ zeigen sie, dass Wiener Blues auch witzig sein kann.

Dabei war das Wienerische für Sänger Tommy Tatzber gar nicht so natürlich. „Bis zur Volksschule habe ich Hochdeutsch gesprochen. Dann bin ich mit meinen Eltern in die Per-Albin-Hansson-Siedlung (10. Bezirk) gezogen, und hab erkannt: wenn ich von den Kindern ang’nommen werden möchte, muss ich mir das Wiener Wort erarbeiten.“

Nächstes Konzert: 17. Mai, 20 Uhr, Café Amadeus, Märzstraße 4, 1150 Wien. Info: www.blauag.org

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