Kindesmissbrauch: Weitere Opfer identifiziert

Der mutmaßliche Kinderschänder, der Anfang Oktober in Wien-Donaustadt festgenommen verhaftet worden ist, soll insgesamt zehn unmündige Mädchen und Buben missbraucht oder belästigt haben. Der 43-Jährige befindet sich seit 7. Oktober in Untersuchungshaft und verantwortete sich bisher teilgeständig, berichtete Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Dienstag.
Die Taten gehen laut Keiblinger bis ins Jahr 1996 zurück. Nach der Verhaftung waren die Ermittler des Landeskriminalamtes (Gruppe Brozek) zunächst von drei Opfern ausgegangen. In der vergangenen Woche veröffentlichten die Behörden ein Foto des Verdächtigen und bekamen zahlreiche Hinweise auf weitere Opfer. Demnach sind jetzt acht, sieben Mädchen und ein Bub, fix im Ermittlungsakt, bei zwei weiteren, einem Mädchen und einem Buben, sind noch genauere Überprüfungen notwendig, so der Polizeisprecher.
Teilweise brutalste Vergewaltigungen
Nach Stand vom Dienstag dürften acht Fälle als sexueller Missbrauch Unmündiger angezeigt werden, wobei es teilweise um brutalste Vergewaltigungen gehen soll. In zwei weiteren Fällen soll es sich um sexuelle Belästigung handeln. Die Kinder mussten sich offenbar Pornos mit dem Verdächtigen ansehen.
"Alle Opfer stammen aus dem Bekannten- und Freundeskreis des Verdächtigen", sagte Keiblinger. "Ein Großteil der Kinder wurde ihm anvertraut." Die Opfer und deren Erziehungsberechtigte dürfte der 43-Jährige unter anderem im FKK-Bereich der Lobau kennengelernt haben, wo er seit annähernd 20 Jahren immer wieder hinkam. Unter anderem dürfte er angeboten haben, auf die Kinder aufzupassen. Ebenso wollte er fremden Kindern das Schwimmen beibringen.
Nicht immer dürfte das von Erfolg gekrönt gewesen sein. Einer Mutter beispielsweise kamen die Angebote von Haus aus komisch vor. Sie wies resolut die Kontaktversuche des Mannes zurück. In einem anderen Fall soll aber eine mehrere Monate dauernde Beziehung mit der Mutter eines Opfers zustande gekommen sein. Laut Keiblinger dürfte er auch auf der Donauinsel auf Opfersuche gewesen sein.
Weiterhin Hinweise erbeten
Die Ermittler sind nach wie vor nicht sicher, dass ihnen bereits alle Opfer des Mannes bekannt sind. Sie baten um Hinweise - auch vertraulich - unter der Telefonnummer 01-31310-33300 DW an die Gruppe Brozek oder unter 01-31310-33800 an den Journaldienst des Landeskriminalamtes.
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