"Kinder sollen gebraten werden": Landwirte von Hasspostings betroffen
Youtube geht strenger mit Hassinhalten um.
Immer öfter sehen sich Landwirte, die Nutztiere halten, mit Hasspostings auf Facebook konfroniert, wie eine Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien zeigt. Die Betroffenen sind dabei Beschimpfungen wie "Mörder", "Tierquäler", "Ausbeuter" oder "Krimineller" ausgesetzt, teilweise kommt es auch zu Gewaltaufrufen, "You should be slaughtered" ist beispielsweise zu lesen.
Die Ressentiments sorgen für wachsenden Druck auf die Bauern, die dadurch in direkteren Kontakt mit Konsumenten gebracht werden. Der Dialog findet laut Studienautor Chrisian Dürnberger aber nicht auf Augenhöhe statt, vielmehr gehe es um ein Belehren von von Laien - den Bürgern - durch Experten - den Landwirten. Dieser Ansatz macht es für Dürnberger fraglich, ob damit kritische Anfragen und Vorurteile adäquat behandelt werden können.
Holocaustvergleiche
Dürnberger von der Abteilung Ethik der Mensch-Tier-Beziehung des Messerli Forschungsinstituts der Vetmeduni zufolge wird Landwirten, die ihre Arbeit in sozialen Netzwerken präsentieren, beispielsweise vorgeworfen, dass sie "die Kühe zwangsschwängern und vergewaltigen". Es gebe auch immer wieder Holocaustvergleiche und persönliche Kritik, Beschimpfungen oder Drohungen, sogar gegenüber ihren Kindern. Wörtliche Zitate lauten etwa "Deine Kinder sollen auch gebraten werden" oder die "Kinder sollen an Krebs verrecken."
Arbeit in sozialen Medien wird wichtiger
In der im Fachjournal International Journal of Livestock Production veröffentlichten Studie wird dies problematisch gesehen, da Landwirte zunehmend gefordert seien, neue Wege der Kommunikation zu finden, vor allem im Sinne eines direkteren Dialogs mit Konsumenten und Bürgern. Er hat daher auch die Motive der Landwirte für ihre Präsenz auf Facebook erhoben. Dabei standen nicht nur wirtschaftliche Interessen im Zentrum, vielmehr gehe es den Bauern auch um eine grundsätzliche Information und einen Dialog über Landwirtschaft bzw. Nutztierhaltung, um das Wissen über landwirtschaftliche Praxis zu steigern.
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