Kampagne gegen Schaulustige: "Hab Anstand, halt Abstand"

Kampagne gegen Schaulustige: "Hab Anstand, halt Abstand"
Das Thema wurde zuletzt immer größer, die Rettung ist etwa bei jedem fünften Einsatz mit Schaulustigen konfrontiert.

Die Wiener Berufsrettung startet gemeinsam mit der Stadt Wien eine Kampagne gegen Schaulustige bei Notfall-Einsätzen. Das Thema der "Gaffer" wurde mit der Verbreitung von Smartphones zuletzt immer größer, die Rettung ist etwa bei jedem fünften Einsatz mit Schaulustigen konfrontiert. Ab und zu behindern die Gaffer sogar die Arbeit der Einsatzkräfte.

Der Titel der Kampagne lautet "Hab Anstand, halt Abstand". Ein Aufklärungsvideo soll "die Leute wachrütteln", sagte Rettungssprecherin Corina Had zur APA. "Handys sind super, wenn es darum geht, den Notruf zu wählen. Aber damit zu filmen und zu fotografieren ist in manchen Situationen nicht angemessen."

"Es geht auch um die Privatsphäre"

2017 war es zu einem tödlichen Unfall in Wien-Simmering gekommen, bei dem die Gaffer-Problematik bis dahin unbekannte Ausmaße angenommen hatte. Die Berufsrettung Wien nahm diesen tragischen Vorfall zum Anlass, um in sozialen Netzwerken darauf aufmerksam zu machen. Denn Schaulustige, die Einsatzkräfte behindern, gefährden das Leben der Betroffenen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der Berufsrettung.

"Niemand will nach einem Unfall Fotos oder Videos von sich in den sozialen Netzwerken finden. Hier geht es auch um die Privatsphäre unserer Patientinnen und Patienten!", appellierte der Leiter der Berufsrettung, Rainer Gottwald, an die Vernunft der Menschen. "Es ist wichtig, dass die Menschen hinsehen, den Notruf wählen und Erste Hilfe leisten. Sind die Profis der Berufsrettung Wien vor Ort, heißt es aber Platz machen", sagte Gottwald.

Das aktuelle Aufklärungsvideo zur Gaffer-Problematik wird auf vielen Kanälen der Stadt Wien, der Berufsrettung Wien und in ausgewählten Kinos zu sehen sein.

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