Juwelier in Wien-Landstraße überfallen

Drei bisher unbekannte Täter haben am Montag einen Juwelier in Wien-Landsstraße überfallen. Bei dem Raub in der Landstraße Hauptstraße 2a bedrohten die maskierten Männer die Angestellten mit einer Pistole. Mit einer Axt schlugen sie die Vitrinen ein und räumten sie aus. Nach dem Coup flüchteten die Männer erst zu Fuß stadtauswärts, bedrohten dann einen 59-jährigen Autolenker und raubten ihm sein Fahrzeug. Der Mann blieb unverletzt. Der Fluchtwagen wurde unweit des Tatorts sichergestellt.
Um 10.38 Uhr betraten die drei Männer den Juwelier im Gebäudekomplex des Hotel Hilton. „Der erste Täter ist unmaskiert hereingekommen, ihm folgten zwei weitere Männer, die maskiert waren“, schilderte Geschäftsinhaber Karl Theuerer. Der erste Räuber war mit einer Pistole bewaffnet, die beiden anderen mit einer Axt. „Der Bewaffnete bedrohte die Angestellten, sie mussten sich auf den Boden legen. Währenddessen haben die zwei anderen Männer die Vitrine eingeschlagen und ausgeraubt.“
Theuerer selbst befand sich zum Tatzeitpunkt im Büro. „Ich habe über die Überwachungskamera alles beobachtet und den Alarm ausgelöst.“ Die zwei Angestellten, ein Mann und eine Frau, blieben unverletzt.
Die Täter nahmen ausschließlich hochpreisige Uhren mit. „Innerhalb einer Minute war alles wieder vorbei“, sagte der Juwelier. Übrig blieben in der Vitrine die Preisschilder, die den Wert der Uhren mit mehr als 5.000 bzw. 6.000 Euro bezifferten. Die Schadenshöhe konnte der Geschäftsinhaber Montagmittag noch nicht benennen.
Spektakuläre Flucht

Nach dem Überfall liefen die Männer Richtung stadtauswärts. Unweit des Tatortes bedrohten sie an einer Kreuzung einen 59-jährigen Autofahrer und zwangen diesen, aus seinem schwarzen Fiat auszusteigen. Danach brausten die Täter mit dem Fluchtauto davon und sprangen in der Baumannstraße 6 aus dem Wagen - den Motor ließen sie laufen. Kurze Zeit später wurde das Auto sichergestellt.
Die Räuber sprachen schlechtes Englisch. Laut einer ersten Personenbeschreibung trugen sie Jacken mit Pelzkragen und zogen die Kapuzen tief ins Gesicht, einer der Männer trug eine Schirmmütze. Eine Axt ließen die Täter in dem Geschäft zurück, sie wurde sichergestellt und wird kriminaltechnisch untersucht. Fingerabdrücke dürften sie keine hinterlassen haben, da die Kriminellen Handschuhe trugen.
Ob der Überfall mit dem jüngsten Coup auf den Nobeljuwelier Kornmesser am 18. Jänner in der Wiener Innenstadt zusammenhängt, könne man derzeit noch überhaupt nicht sagen, meinte ein Ermittler. Bei dem heutigen Überfall haben die Täter ausschließlich Uhren mitgenommen, damals hatten es die Räuber auf hochpreisigen Schmuck abgesehen. Unklar war zunächst auch, ob der Überfall auf das Konto der berüchtigten Pink Panther-Bande geht. Die Pink Panther sind eine international agierende Bande, die im ehemaligen Jugoslawien ihre Wurzeln hat und auf Juwelier-Überfälle und hochpreisige Uhren spezialisiert ist. Sie waren bereits für mehrere Coups in Wien verantwortlich.
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