Jetzt geht auch Wien baden

Menschen entspannen sich an einem sonnigen Tag am Ufer der Alten Donau in Wien.
Badestart: Seit Mittwoch haben in Wien 17 Frei- und zehn Familienbäder geöffnet. Ein KURIER-Lokalaugenschein im Schafbergbad.

Helmut Egger musste warten. So heiß wie dieser Tage war es Ende April lange nicht. Doch die städtischen Bäder blieben zu und Pensionist Egger zu Hause. Erst gestern, Mittwoch, öffneten 17 Wiener Frei- und zehn Familienbäder ihre Pforten. "Wenn’s nach mir gegangen wäre, hätten die schon vergangenen Donnerstag aufsperren können", sagt der 63-Jährige. Seit 35 Jahren kommt er ins Schafbergbad.

War es ein Fehler, dass die Stadt nicht auf die erste Hitzewelle reagiert und die Bäder geöffnet hat? Immerhin haben die Betreiber des privaten Schönbrunner Bads vergangenes Wochenende üppige Umsätze erwirtschaftet. Bis zu 2500 Besucher wurden täglich gezählt.

"Der 2. Mai als Öffnungstermin hat Tradition", kontert Herbert Sedlacek, Lokalbetreiber im Schafbergbad. "Das war schon bei meiner Oma so." Ähnlich sieht das Martin Kotinsky, Sprecher aller Wiener Bäder (MA 44): "Wir haben es öfter mit früheren Öffnungsterminen versucht, gebracht hat es nichts. Für ein einzelnes Bad ist es leicht, spontan zu reagieren. Für uns mit 27 Freibädern und über 500 Mitarbeitern ist das schwierig."

100.000 Gäste pro Tag

Diese 500 Mitarbeiter waren es auch, die die heißen Tage dazu nutzten, die Bäder fit für den großen Ansturm zu machen. "In einem guten Jahr zählen wir bis zu drei Millionen Badegäste", sagt Kotinsky. "Oft sind es über 100.000 Menschen pro Tag." Eröffnungstermine müssten da lange geplant werden.

Für Arina und Tochter Anastasia geht das Aufsperren am 2. Mai auch in Ordnung. Was den beiden im Schafbergbad am besten gefällt? "Der Bademeister", sagt Arina. "Er ist der Vater unserer Tochter." Und wenn das Wetter passt, wird sie auch morgen wieder hier sein.

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