Islamzentrum eröffnet Anfang 2013

Drei Männer stehen in einem Rohbau vor Baumaterialien.
Der umstrittene Bau in der Rappgasse geht Anfang nächsten Jahres zum Teil in Betrieb. Die Anrainer bleiben skeptisch.

Noch ist die ehemalige Gewerbehalle in der Rappgasse in Wien-Floridsdorf eine Baustelle. Jetzt steht aber immerhin der Eröffnungstermin für das umstrittene Islam­zentrum fest, das hier errichtet wird: Anfang 2013 soll in einem ersten Schritt der Männer-Gebetsraum im Erdgeschoß des Gebäudes seine Pforten öffnen. Das gab Zafer Türe vom tür­kischen Betreiberverein ATIB vor wenigen Tagen bei einer Info-Veranstaltung vor Ort bekannt. Wie lange der weitere Ausbau braucht, steht derzeit noch nicht fest. Letztendlich soll das Zentrum aber auch einen Kindergarten und ein kleines Lebensmittelgeschäft beherbergen. Seit Jahren kämpfen Anrainer gegen das Projekt. Höhepunkt der Proteste war eine Demo im Sommer 2010, bei der auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auftrat.

Sonntagsruhe

Derzeit drehen sich die Beschwerden der Anrainer vor allem um Baulärm, der ihre Sonntagsruhe stört. "Wir werden künftig auf Bauarbeiten am Sonntag verzichten", versichert Zafer Türe. Ein weiteres Zugeständnis an die Anrainer: Der Eingang des Zentrums wurde entgegen der ursprünglichen Pläne verlegt, um den Verkehrslärm zu verringern.

Nicht alle Nachbarn wollen sich damit zufrieden geben: "Ich bin weiter gegen das Projekt", sagt Franz Fleischer, der gleich in der Nähe "Robschi’s Beisl" betreibt. "Man hätte uns im Vorfeld viel besser informieren sollen." Seine größte Befürchtung: "Wenn das Islamzentrum in Betrieb geht, wird es durch die große Zahl der Besucher ein Parkplatzproblem geben." Immerhin ist der geplante Gebetsraum für 370 Personen ausgelegt.

Man werde die Gäste informieren, dass sie nach Möglichkeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, heißt es dazu seitens ATIB. Weiter ungewiss ist hin­gegen die Zukunft des Islamzentrums in der Damm­straße ( Brigittenau), dessen geplanter Ausbau ebenfalls für heftige Anrainer-Proteste sorgt. Derzeit wird dort allerdings nicht gearbeitet. Der Hintergrund sind Finanzierungsprobleme.

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