In der Gruft wird Winterpaket geschnürt

Drei Männer posieren mit einem Schlafsack und einem Schild für das „Gruft Winterpaket“.
Hilfesuchende werden immer jünger

Es wird wieder kalt. Wiens Notschlafstellen füllen sich wieder. „Es ist der tägliche Kampf ums Überleben“, sagt Michael Landau. Der Chef der Wiener Caritas bat gestern mit Kabarettisten Josef Hader in die wohl bekannteste Obdachloseneinrichtung Österreichs: In die Gruft unterhalb der Barnabitenkirche in Wien-Mariahilf. „Die Armut ist groß und der Spendenbedarf ist es auch“, betonte Landau. Im Vorjahr wurden hier 19.070 Nächtigungen gezählt, mehr als 94.000 Mahlzeiten wurden ausgegeben. „Ein Drittel der Klienten ist bereits unter 30 Jahre alt.“

Unterstützt wird die Kampagne „Gruft Winterpaket“ von Josef Hader. Er hat Sozialarbeiter zwei Tage bei ihrer Arbeit begleitet. „Es braucht nur ein paar wohl dosierte Schicksalsschläge und ein schwaches soziales Netz, um auf der Straße zu landen. Doch der Weg zurück ist schwierig.“ Für 50 Euro können Spender ein „Winterpaket“ (Schlafsack und Mahlzeit) garantieren. Außerdem ist ab sofort das neue „Kälte-Telefon“ der Caritas in Betrieb (Tel. 1/4804553) . Sollten Passanten obdachlose Menschen sehen, die Hilfe brauchen, können sie diese Nummer wählen.

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