Häupl zeigt sich „erschüttert“

Der Fall ist furchtbar“, sagt Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) im KURIER-Gespräch auf das tragische Schicksal von Sandra W. angesprochen. „Das erschüttert mich zutiefst. In einem der besten Gesundheitssysteme der Welt darf so etwas nicht passieren.“
Das Wiener Stadtoberhaupt möchte nun Druck in Sachen AKH-Reform machen. Er sieht Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) gefordert, eine gemeinsame Betriebsgesellschaft für die beiden Träger des größten europäischen Spitals aufzusetzen.
Bisherige Anläufe sind stets gescheitert. „Dass hier noch nichts geschehen ist, liegt nicht an uns“, sagt Häupl. „Fix ist: Das Haus muss rasch neu aufgestellt werden. Der Minister wird eine schriftliche Einladung von mir erhalten, Verhandlungen mit uns aufzunehmen.“ Eine erste, von der Stadt gesetzte Frist sei Ende Jänner verstrichen.
Im Büro des Wissenschaftsministers kann die Kritik nicht nachvollzogen werden: „Die Arbeiten laufen“, sagt eine Sprecherin Töchterles mit dem Verweis, dass die Gemeinde selbst Teil des Verhandlungsteams ist. Außerdem liege ein entsprechender Projektentwurf bereits vor und „für Ende Februar wird zur nächsten Sitzung eingeladen“. Das Problem des Riesenspitals: Mit Krankenanstaltenverbund (KAV) und medizinischer Universität (MUW) krankt das Haus an zwei Trägern – eine effiziente Führung ist schwierig.
Ähnliches Bild in Tirol
Auch in Tirol werden Gespräche zwischen Töchterle und Landeshauptmann Günther Platter ( ÖVP) eingefordert – und zwar von der Med-Uni und ihren 275 Fachärzten. Weil 5,4 Millionen Euro fehlen, sollen diese ab April keine Nachtdienste mehr versehen. Dabei lägen 60 Millionen Euro auf einem Treuhandkonto. Und längst hat der Verfassungsgerichtshof entschieden, dass sich Land Tirol und Bund über die Aufteilung einigen müssen.
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