Chemie-Experiment ging schief, Schüler verletzt

Das Gymnasium in der Radetzkygasse im Wiener Gemeindebezirk Landstraße hatte für den Tag der offenen Tür am Freitag ein buntes Programm vorbereitet. Eine Attraktion waren acht Stationen im Chemiesaal. Dort unterhielten Schüler ihre Gäste mit Experimenten. An einer Station ereignete sich kurz nach 13 Uhr ein folgenschwerer Unfall, bei dem ein Schüler schwer verletzt wurde: Ein Achtklässler, 17, führte dem Publikum die sogenannte „Pharaoschlange“ vor. Mit Spiritus, Vogelsand und einer weiteren Zugabe wird durch die Hitze einer Flamme eine chemische Reaktion hervorgerufen. Diese lässt schwarzen Schaum entstehen, der sich in einem Bogen über die Schale ausbreitet. Doch diesmal ging das Experiment schief. Das Gemisch fing plötzlich Feuer, die Flammen erwischten den jungen Mann.
Laut Polizei hörte die 57-jährige Lehrerin einen lauten Schrei. Danach lief der Schüler, dessen Kleidung gebrannt hatte, auf den Gang und warf sich zu Boden. HilfeMehrere Zeugen kamen ihm zu Hilfe. Sie erstickten mit Decken die Flammen und alarmierten die Rettung. Der 17-Jährige erlitt bei dem Unglück an der Brust, am Bauch und an seinen beiden Unterarmen Verbrennungen zweiten und dritten Grades. Der Bursch wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Insgesamt sollen bei dem jungen Mann 30 Prozent der Hautoberfläche in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Die Ursache des Unfalls ist derzeit noch unklar: Entweder hat der Schüler zu viel Spiritus verwendet, oder die Flüssigkeit aus Versehen vergossen. Die Experimente seien einstudiert gewesen, erklärte die Pädagogin. Gegen die Lehrerin wird derzeit wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
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