Großeinsatz der Wiener Polizei wegen "Spaßanrufer"

Symbolbild.
Behörden mussten annehmen, dass ein Menschenleben in Gefahr sei.

Ein 45-Jähriger aus Wien-Favoriten hat am Sonntagabend mit zwei vermeintlichen "Spaßanrufen" einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Weil er am Notruf fälschlich Angaben machte, die nahelegten, dass ein Menschenleben in Gefahr sei, rückten 24 Polizisten aus. Dass der Missbrauch der Notrufnummern kein "Spaß" ist, erfuhr er alsbald: Der Mann wurde nach dem Notzeichengesetz angezeigt.

Kurz vor 20.00 Uhr meldete der 45-Jährige zunächst einen Streit mit einem seiner Nachbarn. Hintergrund dürfte ein seit langem bestehender Disput u.a. um Lärm sein. "Vor Ort stellten die Beamten jedoch keinen Grund für polizeiliches Einschreiten fest", berichtete Polizeisprecher Harald Sörös. Das dürfte den Mann nachhaltig geärgert haben. Gegen 20.45 Uhr kontaktiere der 45-Jährige den Rettungsnotruf. Diesmal gab er an, sein Nachbar wolle sich mit einem Messer oder einer Pistole selbst verletzen.

Die Polizei raste mit einem Großaufgebot nach Favoriten: Sieben Bezirks-Streifenwagen, vier Streifenbesatzungen der Sondereinheit WEGA sowie eine Polizeidiensthundeeinheit rückten aus. An Ort und Stelle stellte sich heraus, dass die Angaben des Anrufers falsch gewesen waren. Der völlig überraschte und geschockte Nachbar öffnete der WEGA die Tür und musste erst nachweisen, dass er gar keine Waffe besitzt.

Der 45-Jährige habe zunächst Ausreden gesucht, vorgegeben kein Handy zu haben und die verwendete Telefonnummer dem Gerät einer Tochter im Ausland zugeschrieben. "Erst bei nochmaliger eindringlicher Befragung gab er zu, selbst die beiden Notrufe abgesetzt und die Falschinfos weitergegeben zu haben", sagte der Polizeisprecher.

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