Gefesselter Toter: Fall endgültig geklärt

Eine Tür ist mit einem Siegel der Landespolizeidirektion Wien versehen.
Kärntner war in Wiener Wohnung tot aufgefunden worden. Verdächtiger zeigt sich teilweise geständig.

Im November 2012 war in einer Wohnung in Wien-Ottakring die gefesselte Leiche eines 54-jährigen gebürtigen Villachers entdeckt worden. Nachdem bereits im Dezember des Vorjahres und im heurigen April zwei Verdächtige festgenommen wurden, dürfte nun mit der Verhaftung eines weiteren Mannes und dessen Geständnis der Fall endgültig geklärt sein, berichtete die Wiener Polizei am Donnerstag.

Der leblose Körper des Geschäftsmannes gab den Ermittlern zunächst Rätsel auf. Der Mann lag vollständig bekleidet in Bauchlage mit auf den Rücken gefesselten Händen in seinem Bett. Auch die Füße waren offenbar zusammengebunden. Die Leiche wies Hämatome im Kopf-und Gesichtsbereich auf. Die Obduktion ergab Ersticken als Todesursache.

Wie sich nun herausstellte, dürften zwei Rumänen den Kärntnern gefesselt und beraubt haben. In die Wohnung kamen sie mithilfe einer Bekannten des Opfers. Die Rumänin, die als Escortdame arbeitete, aber auch für den Villacher tätig war, wurde im April in Florenz geschnappt.

Festnahme in Spanien

Einer der verdächtigen Männer, ein 27-Jähriger, wurde am 3. Dezember 2012 in Spanien in Polizeigewahrsam genommen. Im Jänner wurde er nach Österreich ausgeliefert. Bei seiner Vernehmung zeigte er sich laut Polizeisprecher Roman Hahslinger teilweise geständig und beschuldigte einen Komplizen, einen 25-Jährigen, von dem er nur den Vornamen Catalin nennen konnte. Dieser habe das Opfer gefesselt.

Nach monatelangen Recherchen des Landeskriminalamts Wien, Gruppe Stöcklhuber, in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt konnte der vollständige Name des Gesuchten eruiert und der Mann am 16. August in seiner Heimat geschnappt werden. Nach seiner Überstellung nach Österreich gab er die Tat zu und gab Raub als Motiv an. Gefesselt will er den Geschäftsmann aber nicht alleine haben. Hier steht nun Wort gegen Wort.

Beide Haupttäter sind ohne steten Aufenthalt und ohne Beschäftigung, hieß es. Woher sich die Männer und die Frau kannten und wie sie den Plan zum Raub schmiedeten, konnte Hahslinger auf Anfrage nicht sagen. Auch über die Ausführung, wie die Frau ihren Landsleuten Einlass in die Wohnung des Opfers ermöglichte, gab es keine Auskunft.

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