Polizei, Neusiedl am See

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Wien

Fünf Schlepper festgenommen

Mittwochfrüh wurden 21 Flüchtlinge in Minivans entdeckt. Ermittlungen gegen Lenker des zugeschweißten Lkw.

09/02/2015, 01:41 PM

Nachdem erst Dienstagabend auf der A4 in Wien ein gefährlicher Schleppertransport von der Polizei gestoppt worden war, nahmen Beamte in der Nacht auf Mittwoch zwei weitere Schleuser fest. Seit Beginn der Schwerpunktkontrollen in Wien am Sonntag wurden fünf Personen festgenommen

In Simmering wurden Polizisten am Mittwoch gegen 01.40 Uhr auf einen offensichtlich überladenen Renault Espace mit verdunkelten Seitenscheiben aufmerksam. Als die Beamten den Minivan in der Johann-Petrak-Gasse stoppten, entdeckten sie zehn Menschen dicht zusammnengedrängt am Boden des Fahrzeugs. Die Rückbänke waren ausgebaut worden. Die aus dem Irak stammenden Flüchtlinge, vier Männer, drei Frauen und drei Kleinkinder wurden erstversorgt, der mutmaßliche Schlepper festgenommen. Der 47-Jährige ist serbischer Staatsbürger.

Nur wenige Stunden später, um 04.30 Uhr, bemerkten Beamte in der Leopoldstadt einen Hyundai mit abgedunkelten Scheiben. Als die Polizisten das Fahrzeug in der Schüttelstraße kontrollierten, fanden sie elf Personen, darunter zwei Kleinkinder, zusammengepfärcht im Fond des Vans. Die Flüchtlinge, die aus Syrien und dem Irak stammen, wurden ebenfalls erstversorgt. Die Lenkerin, eine 40-jährige Türkin, als mutmaßliche Schlepperin festgenommen.

Schon am Montag waren in der Leopoldstadt zwei mutmaßliche Schleuser aus dem Irak und Syrien erwischt worden. In einem von zwei Minivans mit schwedischen Kennzeichen fand die Polizei acht Flüchtlinge.

Indes laufen die Ermittlungen gegen den am Dienstagabend festgenommenen Lenker eines Klein-Lkw, der 24 Afghanenin einem luftdichten Raum mit zugeschweißten Türen und vergitterten Fensterntransportiert hatte weiter. Der Schlepper hatte versucht zu flüchten, konnte aber von einem Polizeihund in einer Gartenhütte aufgestöbert werden. Bei dem gefährlichen Schleppertransport würde eine "hochgradig organisierte" Bande im Hintergrund stehen, heißt es seitens der Polizei. Der Lkw dürfte in Ungarn gestartet sein. Die Schlepper hätten den Tod der jungen Afghanen in Kauf genommen, sagt Polizeisprecher Thomas Keiblinger. Hätte der Transport länger gedauert, wären die Männer vermutlich erstickt.

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