Frau in Wiener Hotelzimmer erdrosselt: Verdächtige in U-Haft

(Symbolbild)
Die 31-jährige Verdächtige will unter starkem Medikamenteneinfluss gestanden sein.

Über eine 31-jährige Frau, die am vergangenen Wochenende ihre Lebensgefährtin in einem Hotelzimmer in Wien-Favoriten erdrosselt haben soll, ist am Dienstag im Wiener Landesgericht die Untersuchungshaft verhängt worden. Das sagte die Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn, der APA. Die 31-Jährige gestand vor der Haftrichterin die Tat und äußerte sich dazu im Beisein ihrer Verteidigerin.

Die U-Haft wurde zunächst bis 2. Oktober verhängt. Das Paar - beide Frauen hatten jeweils einen eigenen Wohnsitz in Wien - hatte am Freitag für nur eine Nacht in dem Hotel eingecheckt. Am darauffolgenden Vormittag kam die 31-Jährige zur Rezeption und bat um Hilfe, weil es ihrer Freundin nicht gut gehe. Die Rezeptionistin setzte die Rettungskette in Gang, während die Frau zurück auf ihr Zimmer ging.

Schwierige Einvernahmen

Polizisten fanden die Leiche der 25-jährigen Deutschen im Schlafzimmer der beiden Tagesgäste. Die Tote lag am Boden, über sie war eine Decke gezogen, sagte der Polizeisprecher. Die Obduktion ergab, dass die aus dem Raum Düsseldorf stammende Frau erdrosselt wurde. Als Tatwerkzeug wurde vermutlich der Gürtel eines in dem Hotelzimmer befindlichen Bademantels verwendet. Nähere Aufschlüsse dazu sollen weitere pathologische Untersuchungen bringen.

Die Einvernahmen der 31-Jährigen gestalteten sich ob des psychischen Zustandes der Verdächtigen sehr schwierig. Sie redete offenbar erst, als ihre Verteidigerin an ihrer Seite war. Ein wirkliches Motiv für die Tat konnte sie nicht nennen. Nur soviel: Dem Vernehmen nach soll sie davon gesprochen haben, dass sich Pharmafirmen gegen sie verschworen hätten.

Die 31-Jährige verantwortete sich in Medienberichten laut ihrer Verteidigerin damit, dass sie unter starken Medikamenten gestanden sei. Es soll zu einem Streit gekommen sein, beide Frauen hätten einen Cocktail mit einem Schlafmittel zu sich genommen. Die Rechtsvertreterin will demnach ein medizinisches Gutachten für ihre Mandantin beantragen. Für die APA war die Rechtsanwältin auch am Dienstag nicht erreichbar.

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