Wiener Landtag live: DAÖ hofft weiter auf Strache-Beitritt

Wiener Landtag live: DAÖ hofft weiter auf Strache-Beitritt
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Die FPÖ-Abspaltung feiert heute bei der Landtagssondersitzung ihre Rathaus-Premiere.

Die heutige. letzte Wiener Landtagssitzung im alten Jahr brachte eine Premiere: den ersten offiziellen Auftritt der vergangene Woche neu gegründeten FPÖ-Abspaltung "Die Allianz für Österreich" (DAÖ).

Die Fraktion, an deren Spitze Karl Baron steht, unterstützt den inzwischen aus der FPÖ ausgeschlossenen Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Bei der Premiere des DAÖ-Rathausklubs werden ausgerechnet die jüngsten Vorkommnisse bei den Blauen zur Sprache kommen.

Wiener Landtag beschäftigt sich mit FPÖ-Finanzen

In einer von den Neos einberufenen Landtagssitzung zum Thema "Transparenz und Kontrolle der Parteifinanzen" soll auch über das Ibiza-Video oder die FPÖ-Goldbarren diskutiert werden. Gesetzesvorlagen kommen, da es sich um eine Sondersitzung handelt, nicht zur Abstimmung. Auch die Fragestunde entfällt.

Hier können Sie die Landtags-Premiere der DAÖ ab 11 Uhr im Livestream verfolgen:

DAÖ-Klubchef Baron rechnet damit, Strache als Spitzenkandidat für die Wien-Wahl 2020 gewinnen zu können. "Die Chancen stehen sehr gut", meinte Baron vor Journalisten am Mittwoch vor Beginn des Sonder-Landtags.

Der DAÖ-Hoffnungsträger Strache selbst, der in der Vorwoche von der FPÖ ausgeschlossen worden war, hatte sich am Wochenende eher abwinkend gegenüber einer Spitzenrolle in der neuen Partei gegeben. Baron zeigte sich heute dennoch zuversichtlich.

"Das muss sitzen"

Strache habe lediglich gemeint, er stehe nur für ein nachhaltiges Projekt zur Verfügung - und dieses müsse die Allianz eben erst aufbauen. "Wir haben noch keine Büroräumlichkeiten, noch nicht einmal eine Homepage. Es ist klar, dass er jetzt einmal abwiegt." Strache gebe sich eben nicht für Kleinigkeiten her: "Das muss sitzen."

Und Baron führte weiters ins Treffen: "Viel Alternativen wird er nicht haben. Wenn er bei der Wien-Wahl antreten will, denke ich, wird er das mit uns tun."

Sollte sich der frühere FPÖ-Chef und Vizekanzler tatsächlich als Zugpferd für die DAÖ zur Verfügung stellen, sei auch denkbar, den Namen Strache in die Listenbezeichnung bei der Wien-Wahl aufzunehmen, sagte Baron.

Derzeit besteht der neue Gemeinderats- und Landtagsklub aus drei Mandataren. Sie hatten sich aus Protest darüber, dass Strache bei den Blauen in Ungnade gefallen war, vom FPÖ-Klub abgespalten.

Weitere blaue Neuzugänge möglich

Rechnet der DAÖ-Klubchef mit weiteren freiheitlichen Überläufern? "Darüber will ich noch nichts sagen, aber es schaut gut aus. Ich gehe davon aus, dass die Hälfte des (blauen, Anm.) Klubs mit der Entscheidung, Strache vor die Tür zu setzen, nicht zufrieden ist. Aber jetzt hängt es davon ab: Wer ist mutig genug, dass er zu uns überwechselt?"

Über die mögliche Zahl an Abtrünnigen wollte er nicht spekulieren - aber: "Das kann eine Welle auslösen, die gar nicht mehr zu stoppen ist." Vor Weihnachten werde aber dahingehend nichts mehr passieren.

Baron wird im heutigen Landtag auch erstmals das Wort in seiner neuen Klubchef-Funktion ergreifen. Die Neos hatten bereits vor einigen Wochen die Sondersitzung beantragt. Gefragt, ob sich Baron mit bösen Wortmeldungen seiner Ex-Parteifreunde rechnet, meinte er recht gelassen: "Das kann schon sein."

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