Floridsdorf: Es wird langsam "Heller" im Kunst-Park

Die Skulpturen im Skulpturenpark an der Oberen Alten Donau sind schon platziert. Aber sie sind noch dick in Plastik gehüllt. Wie üblich, wenn André Heller das Zepter der Inszenierung führt und noch seines großen Auftritts harrt.
Die „Natur- und Kunstoase“ am Mühlschüttel – vulgo „Heller-Park“ – ist am zweiten Tag im September auch noch eingezäunt. Dem Zaungast flattert daher eine alte Liedzeile der österreichischen Band EAV zu:
Wenn Falter honigtrunken ihre Schwingen abmontieren, ja dann, dann wird es heller, doch nicht ganz.
Tafeln am Zaun berichten, dass die Magistratsabteilung 45 (Wiener Gewässer) die Umgestaltung durchführt und diese im September 2025 beendet. Das sollte sich ausgehen.

Hinter dem Bauzaun legen noch die Gärtner Hand an.
Lage: Der neue Park liegt am linken Ufer der Oberen Alten Donau und erstreckt sich dort parallel zum Ufer von der Mühlschüttelgasse bis zum Drygalskiweg.
Kunst-Fläche: Auf den 28.000 werden unter künstlerischer Leitung von André Heller mehrere Werke internationaler Künstler(innen) in Szene gesetzt.
150 Jungbäume wurden gepflanzt, u. a. hitzetolerante Schwarz-Pappeln, Flatterulmen sowie Orientalische Platanen.
Bade-Areal: Der Park grenzt an ein Bade-Areal mit einer eigenen Liegewiese, vier Badestegen und fünf Schwimm-Plattformen.
Grün hier, aber viel Beton dort
Die Steine für die geschwungenen Geh- und Radwege sind gelegt, ihre Piktogramme sind zu sehen. Neue Parkbänke und der Spielplatz warten bereits auf Gäste. Und rund 150 Jungbäume sind auch schon gepflanzt. Die Gärtner sind noch mit dem Ästeschneiden der alten Bäume beschäftigt und mit dem Pflanzen von neuen Sträuchern.
Wer Gefallen an dieser Form der Stadtnatur findet, dem wird auch die Skyline hinter dem „Heller-Park“ nicht entgehen. Sie wird gebildet von einer Armada aus Baukränen, die seit mehreren Monaten schon das Donaufeld zustellt und dort viele kleine Hochhäuser hochzieht.

Kunst und Stadtnatur, Sport und Spiel: Die Alte Donau ist um eine Attraktion reicher.
Eine Anrainerin bringt es auf den Punkt: „Ich bin schon froh, dass wir hier einen Park bekommen. Die neuen Bauten auf dem Donaufeld stimmen mich traurig. Wir haben durch sie ein schönes Stück Grün in Floridsdorf verloren.“
Nun freut sie, dass die Stadt das Areal gekauft hat: „Ansonsten hätten sie wohl die Alte Donau mit weiteren Glorit-Häusern zugebaut.“ Zur Erklärung: Glorit ist eine Baufirma, die rund um die Alte Donau etliche Wohnhäuser mit mehreren Einheiten errichtet hat.

Aktuell führt der Radweg noch provisorisch über den Uferweg neben der Baustelle.
„Honigtrunken“ in Floridsdorf
Die Aussicht des neuen Parks direkt vor der Haustür erfreut auch jenen Anrainer, der an der Oberen Alten Donau, am Mühlschüttel, wohnt: „Bei uns war es bereits vor dieser Umgestaltung lebenswert. Aber das wird jetzt noch deutlich besser.“
Fertig gebaut wurden auch schon die Spielplätze für die Kinder, der Fitness-Parcours, eine rund 400 Quadratmeter große Kletterwelt mit Kletternetzen und Schwingseilen.
Erfreulich für Radfahrer, die an der Alten Donau entlang zwischen Floridsdorf und der Donaustadt oft unterwegs sind: Die neue Radroute führt nicht mehr wie vor dem Umbau rumpelnd über uralten Straßenbelag, sondern über neue Wege quer durch den neuen Park.

Im Hintergrund: Die Armada der Baukräne, die derzeit das Donaufeld zustellt.
Der Anrainer lässt seinen Blick über die Parklandschaft hinter dem Bauzaun wandern, dann kommt der Wiener in ihm durch. Auf die Frage, wie ihm das Ensemble gefällt, sagt er: „Der Park wird schön, aber ganz ehrlich, den hätt’ einer aus dem Amt auch z’sammbracht. Und das sage ich als ausgewiesener Heller-Fan.“
Ja, man dürfe das durchaus auch als ein schönes Kompliment für die Mitarbeiter der MA 45 und des Stadtgartenamts werten, meint der Anrainer noch, um dann schnell hinzuzufügen: „Aber Heller ist Heller. Der Name ist gut für Wien, gut für Floridsdorf.“
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