Entführter Vierjähriger ist wieder beim Papa
Vierjähriger Bub auf offener Straße entführt und in Auto gezerrt!" "Kindesentführung am helllichten Tag!" Die Boulevardblätter haben sich in Hysterie überschlagen, als Anfang August der kleine Bernard aus Wien verschwand. Die Entführung des Vierjährigen entpuppte sich bei genauerem Hinsehen allerdings als trauriger Höhepunkt eines Sorgerechtsstreits – die Mutter hatte Bernard nach Ungarn bringen lassen, wo sie seit der Trennung vom Vater lebt. Ein Fehler, wie sie jetzt eingestanden hat. Seit Dienstag ist der Bub wieder in Wien. Die Mutter hatte ihn zu ihrer Einvernahme ins Bezirksgericht Josefstadt mitgenommen. "Die Eltern schafften es dann, trotz aller Emotionen eine Einigung zu finden", sagt Britta Schönhart, die Anwältin des Vaters. "Bernard bleibt bei ihm in Wien, die Mutter hat ein ausgedehntes Besuchsrecht." Markus M. selbst wollte sich nicht äußern. Schönhart: "Er ist selbstverständlich glücklich, dass Bernard wieder da ist. Aber Vater und Sohn brauchen jetzt viel Ruhe."
Und wie geht es nun weiter? Die Eltern wollen laut Schönhart eine Mediation besuchen. "Und die Richterin wird entscheiden, ob die gemeinsame Obsorge bleibt oder ein Elternteil die alleinige bekommt", sagt Gabriela Thoma-Twaroch, Vorsteherin des Bezirksgerichtes Josefstadt. Nachsatz: "Es ist nicht leicht, aber notwendig, dass Eltern in solchen Fällen Einvernehmen herstellen."
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