Drei Monate unbedingt für Ex-Anführerin einer Prügel-Bande

Drei Monate unbedingt für Ex-Anführerin einer Prügel-Bande
Die inzwischen 18-Jährige schlug im vergangenen Frühjahr wieder zu. Es gab "Watschen" für eine 15-Jährige.

Ein Mädchen, das im Herbst 2016 als damals 16-Jährige als Anführerin einer Prügel-Bande für Schlagzeilen gesorgt hatte, ist am Donnerstagnachmittag am Wiener Landesgericht erneut verurteilt worden. Die inzwischen 18-Jährige fasste wegen Körperverletzung, gefährlicher Drohung und Nötigung drei Monate unbedingt aus. Das Urteil ist rechtskräftig.

Vor massivsten Vorwurf, an einem Raub beteiligt gewesen zu sein, wurde sie freigesprochen. Da ihr die seit 13. August andauernde U-Haft auf ihre Strafe angerechnet wurde, kam das Mädchen nach der Verhandlung auf freien Fuß. "Es wäre schön, wenn Sie nicht mehr kommen würden", bemerkte Richter Andreas Hautz. "Ich geb' mein Bestes", erwiderte die 18-Jährige grinsend.

Wollte "Blut sehen"

Für die seinerzeitige Attacke auf eine 15-Jährige, der ein doppelter Kieferbruch zugefügt wurde, wobei die Gewalttat mitgefilmt und im Internet verbreitet wurde, hatte der Teenager im Vorjahr eine teilbedingte Haftstrafe erhalten. Im Juni 2017 wurde das Mädchen enthaftet. Ende März war sie mit einer Freundin im Prater unterwegs. Zufällig begegneten die beiden dem Ex-Freund der Bekannten und dessen neuer "Flamme". Das Paar wurde umringt. "Sie hat mich zur Rede gestellt. Sie hat mir eine Watsch'n gegeben, aber das war nicht so schlimm", schilderte der 19-Jährige als Zeuge. Er habe sich "absichtlich auf den Boden fallen gelassen" und daher nicht mitbekommen, was seiner damaligen Freundin widerfuhr - diese Beziehung wurde mittlerweile ebenfalls beendet.

Jenes Mädchen erzählte, sie habe mehrere " Watschen" und Faustschläge abbekommen und sei obendrein bedroht worden. Dabei habe die Angeklagte geschrien, sie wolle "Blut sehen". Ganz glaubte der Richter diese Darstellung nicht. Er bezeichnete das gewalttätige Zusammentreffen in seiner Urteilsbegründung als "erweiterten Zickenkrieg mit anderen Mitteln". Der verurteilten 18-Jährigen schärfte er zum Abschluss ein: "Sie müssen dringend lernen, eine andere Konfliktlösungsstrategie zu finden." Zuschlagen, "wenn einem was nicht passt", sei jedenfalls keine Lösung.

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