Donauinselmord von 2011 ist geklärt

Am Ufer eines Flusses versammeln sich Menschen, während Spurensicherung in weißen Anzügen arbeitet.
Österreichische Zielfahnder eruierten den Aufenthaltsort des flüchtigen Mörders in Tschetschenien. Jetzt sitzt er in Haft.

Die Mord-Ermittlungen dauerten über ein Jahr. Entscheidende Hinweise der Zielfahnder des Bundeskriminalamtes ( BK) brachten vergangenen Mittwoch einen Tschetschenen in seiner Heimat hinter Gitter. Der 27-jährige Mann ist dringend tatverdächtig, am 10. Juli 2011 auf der Wiener Donauinsel einen deutschen Staatsbürger erstochen zu haben.

Der Mann soll vor 14 Monaten auf dem Treppelweg des Entlastungsgerinnes einem 29-jährigen Deutschen ein Messer in die Brust gerammt haben. Der Bluttat ging ein Trinkgelage mit nachfolgendem Streit voraus. Das zum Tatzeitpunkt erst kurz in Wien lebende Opfer gesellte sich am 10. Juli 2011 zu drei Männern. Später kamen drei weitere aus Tschetschenien stammende Männer hinzu. Am Abend kam es schließlich zum Streit. "Aus Nichtigkeiten", betonte BK-Sprecher Mario Hejl.

Untergetaucht

Nach der Bluttat flüchtete der Täter und blieb Monate lang untergetaucht. Schon im Herbst 2011 konnten die österreichischen Fahnder die Identität von Imran S. feststellen. Zur Ausforschung trugen Zeugen bei, die den Gesuchten auf Fotos erkannten. Die Staatsanwaltschaft Wien erließ darauf hin eine Festnahmeanordnung. Im Mai 2012 konnten die BK-Zielfahnder die Region orten, in der sich Imran S. aufhielt. Und zwar in der Stadt Urus-Martan. Die 50.000 Einwohner zählenden Stadt liegt 30 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Grosny.

Nach Monate langer Suche durch die tschetschenischen Behörden konnte der Mordverdächtige an seinem Wohnort festgenommen werden. Er leistete keine Gegenwehr und war von der Verhaftung gänzlich überrascht. Das Verfahren um die tödlichen Messerstiche wurde von der Staatsanwaltschaft an die tschetschenischen Behörden abgetreten.

 

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