Die Alte Donau hat wieder Saison

Eine Frau und ein Mann geben an einem Bootssteg beide ein positives Zeichen.
Boote und Gastronomiebetriebe haben wieder geöffnet. Häupl und Jank gaben den Startschuss.

Wiens liebste Wasserlacke hat wieder geöffnet: Bürgermeister Michael Häupl und Brigitte Jank, Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, gaben am Montag bei rauem Wind und frischen 14 Grad den Startschuss für die neue Saison an der Alten Donau. 500 Boote und 40 Gastronomiebetriebe stehen den Gästen ab jetzt wieder zur Verfügung. Und ab Wochenmitte sollte auch das Wetter wieder passen.

Häupl und Jank betonten die wirtschaftliche Bedeutung des Freizeitparadieses: Die Betriebe entlang der Alten Donau erzielen im Jahr einen Umsatz von rund 24 Millionen Euro. Insgesamt pilgern pro Jahr 1,5 Millionen Erholungssuchende in die idyllischen Buchten und Gastgärten an der Alten Donau.

Obacht auf die Natur

"Ich bin kein Segler, das ist mir zu mühsam", betrachtete der Bürgermeister die Wettersituation etwas nüchterner. Er sei ihm jedenfalls wichtig, dass das "Juwel" Alte Donau erhalten bleibe: "Wir versuchen hier, bestmöglich auf die Natur Obacht zu geben." Wiewohl der studierte Biologe Häupl prophezeite, dass es heuer ob des langen Winters und des nun verhältnismäßig schnellen Anstiegs der Wassertemperatur zu verstärkter Pflanzenbildung im Nebenarm der Donau kommen könne. "Aber unsere Leute werden das sicher in den Griff bekommen", beruhigte das Stadtoberhaupt.

Eine Gruppe von Personen segelt mit einem gelb-blauen Segelboot auf einem See.
APA12714462 - 13052013 - WIEN - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Am Montag, 13. Mai 2013, wurde die Saison an der Alten Donau eröffnet. Im Bild:Ein Segelboot auf der Alten Donau. APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER

Viel verändert hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht: In den nächsten Wochen laden die Bootsverleihe wieder zu romantischen Vollmondfahrten. Das "Lichterfest" mit Feuerwerk wandert allerdings in den August. Mehr zum Programm auf der Alten Donau lesen Sie unter www.alte-donau.info

Kulinarik

Auf der Floridsdorfer Seite locken wie gewohnt La Crêperie mit der Lothringer Zwiebel-Specktorte – auch Quiche Lorraine genannt – oder das Gasthaus Neuer sowie das Seepferdchen mit Zander und Karpfen.

Ein Mann fährt bei Sonnenuntergang mit einem kleinen Boot auf einem See.
Alte Donau, Sonnenuntergang

Zu den Traditionsbetrieben gehören die Segelschule Irzl und das beliebte Restaurant Schinakl am Laberlweg nahe dem Gänsehäufel.

Als echter Geheimtipp hat sich das Gasthaus Neu Brasilien An der Unteren Alten Donau 61 etabliert. Das schmucke einstige Schutzhaus der Kleingartenanlage des Gänsehäufelgründers Florian Berndl ist auch gastronomisch top. Neu Brasilien hieß die Anlage wegen des damaligen Auswanderer-Trends an die weißen Strände der Copa Cabana. Die Alternative: Die Alte Donau mit ihrem weißen Strand vor dem Schutzhaus.

Wenn’s heiß hergeht, tummeln sich im Gänsehäufel bis zu 30.000 Menschen täglich. Doch das Traditionsbad an der Alten Donau ist mehr als ein Sommerbad unter vielen – es ist Sinnbild der Wiener Freizeitkultur. 1907 wurde das kommunale Bad eröffnet, nachdem schon zuvor „Naturapostel“ Florian Berndl hier das „Brasilien in Wien“ ausgerufen hatte. 74 Jahre später setzte Rainhard Fendrich dem Gänsehäufel mit dem Song "Strada del Sole" ein musikalisches Denkmal.

Heute verfügt das Gänsehäufel über einen abgesperrten FKK-Bereich, einen zwei Kilometer langen Badestrand und zig Sporteinrichtungen. Seit Mai 2007 steht den Wienern gar ein eigener Klettergarten zur Verfügung. Seit heuer ist man auch im Internet-Zeitalter angekommen: Für Badegäste gibt es künftig kostenloses W-LAN.

Unter Stammgästen heiß begehrt sind die Vorgartenkabinen, sogenannte Kabanen. Wartezeit: Bis zu 20 Jahre. Kosten: Knapp 600 Euro pro Jahr.

Kommentare