Carsharing: Car2go stockt um 120 Autos auf

Car2Go expandiert.
Umstellung auf E-Autos ist in Planung. Auch „Stadtauto“ geht mit Elektrofahrzeugen auf den Markt.

Autos nur kurzzeitig mieten – das kommt auch in Wien gut an. Vor allem seit Car2go nicht nur pro Minuten abrechnet, sondern auch Stunden- und Tagespakete anbietet, haben sich die Fahrten um ein Viertel erhöht. Zeitweise kam es in der jüngsten Zeit dadurch zu Engpässen.

Darauf reagiert das Unternehmen und stockt die Flotte auf. „Schon diese Woche werden 60 zusätzliche Smarts im Straßenverkehr unterwegs sein“, berichtet Car2go-Österreich-Geschäftsführer Alexander Hovorka dem KURIER. Im Laufe des Sommers sollen 60 Mercedes-B-Klasse-Wagen folgen. Damit wird die Flotte auf 800 Fahrzeuge anwachsen und Car2go, Tochter der Daimler AG, damit der größte Anbieter in Wien. DriveNow, der Konkurrent im Freefloating-Bereich (Carsharing-Anbieter ohne feste Stellplätze) und Teil der BMW Group, verfügt über 700 Autos.

Fusion geplant

Wie lange diese Konkurrenzsituation bestehen bleibt, ist fraglich. Die Daimler AG und die BMW Group wollen mit einem gemeinsamen Angebot auf den Markt gehen.

Dabei sollen Taxi-, Carsharing-, Park- und Multimodal-Produkte (Mobilitätsangebote, die mit mehreren Verkehrsmitteln abgewickelt werden) verbunden werden. Derzeit prüft die Wettbewerbskommission diese Fusion. Das Ergebnis wird zu Jahresende erwartet. Der Vorteil laut Hovorka: Man könnte mit großen Playern wie Google besser mithalten. Dass bei einer Fusion die Preise steigen, darüber müsse man sich keine Sorgen machen: „Wir orientieren uns auch jetzt nicht so sehr an DriveNow, sondern am Mobilitätsmarkt allgemein.“ Mitbewerber sei Uber genauso wie öffentliche Verkehrsmittel.

Das zweite Thema, das die Carsharing-Anbieter beschäftigt: Der Umstieg auf Elektromobilität. Vor allem für Car2go ist dieser Schritt unvermeidbar. Ab der zweiten Jahreshälfte 2019 werden Smarts nur mehr als E-Autos produziert. Frühestens dann wird auch die Wiener Car2go-Flotte umgestellt. Man würde schon jetzt daran arbeiten, aber die Infrastruktur in Wien sei momentan nicht optimal. „Unzureichend“ findet man die Situation auch bei DriveNow.

1000 Stationen

Das soll sich bald ändern: Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) hat 1000 E-Ladepunkte bis 2020 versprochen. Bis Mitte 2018 werden die ersten 115 Säulen mit je zwei Ladestellen zu elf Kilowatt Leistung errichtet.

Darauf reagiert auch der kleinere Carsharing-Anbieter „Stadtauto“. In den kommenden Wochen möchte das Wiener Unternehmen die ersten E-Autos einführen. Im Herbst soll folgen weitere Neuerungen: Eine neue App, eine Vereinfachung des Tarifmodells und die Erweiterung der Flotte um 20 Transporter.

Diese beiden Systeme gibt es bis dato in Wien

Freefloating (ohne festen Standplatz) Car2go (Daimler AG) ist ab Sommer mit 800 Autos (Smart und Mercedes) am Markt. Mitbewerber DriveNow (BMW Group) verfügt in Wien über 700 Fahrzeuge (Mini und BMW).

Stationäre Anbieter Das Unternehmen Greenmove ist derzeit mit 20 „Stadtautos“ unterwegs. Im Sommer werden die ersten davon auf E-Autos umgestellt.  Ab Herbst kommen 20 Transporter dazu.  Beim Anbieter „Greenride“ gibt es 20 Autos, abzuholen am Flughafen oder Hauptbahnhof.

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