Brigittenauer Brücke wird bis 2026 generalsaniert: Was das für die Wiener bedeutet

Am Montagvormittag sind auf der Brigittenauer Brücke fast mehr Bauarbeiter, fünf an der Zahl, zu sehen als Autos in beide Richtungen. Während auf allen anderen Donaubrücken Wiens wieder einmal nur sehr zähflüssig gefahren werden kann, geht es auf dieser Überführung zu, als würden noch immer Ausgangsbeschränkungen wie in der Pandemie gelten.

Die „fünfte“ Brücke spannt sich zwischen 20. und 21. Bezirk.
Großspurig
Bis zum Mai 2026 wird die 43 Jahre alte rot gefärbte Brücke generalsaniert. Das weisen die Tafeln der Magistratsabteilung 29 (zuständig für die Brücken Wiens) aus.
Eine Fahrspur hat man gesperrt. Doch das ist egal. Diese Brücke ist sechsspurig; fast ein bisserl großspurig: inklusive Geh- bzw. Radweg ist sie 32,25 Meter breit.
Zum Vergleich: Die viel mehr befahrene Nordbrücke ist mit ihren vier Fahrbahnen und zwei Pannenstreifen nur 17,60 Meter breit. Das ist insofern erstaunlich, als viele, selbst Wiener, noch nie in ihrem Leben hier die Donau überquert haben und daher auch nicht wissen, wie die Brigittenauer Brücke heißt.

Auf dem Highway ist die Hölle los. Auf der B 14a nicht – sie ist keine Autobahn mehr.
Ihnen können wir eine Eselsbrücke bauen: Diese verbindet die Brigittenau mit Floridsdorf. Weil es aber die Floridsdorfer Brücke schon länger gibt (eröffnet 1924) entschied man sich zu Beginn der 1980er-Jahre bei diesem damaligen Neubau für die Benennung nach dem 20. Gemeindebezirk.
Ursprünglich war die „fünfte Donaubrücke Wiens“ als ein 630 Meter langes Teilstück einer Stadtautobahn in den Norden von Wien geplant. Die Realisierung der Autobahn scheiterte aber am Widerstand aufmerksamer Wiener und Wienerinnen.
Auch an diesem Montag wirkt sie wie das fünfte Rad am Wagen. Ab und zu fährt jemand mit dem Rad von der Brigittenau kommend bis zur Donauinsel. Nur ganz selten rollt ein Auto von der Arbeiterstrandbadstraße (in Floridsdorf) kommend, auf die Brücke auf. Mehr Autos biegen auf die Donauufer-Autobahn (A22) ab.
Kleinspurig
Angesichts des geringen Verkehrsaufkommens war es nur konsequent, diese weit überdimensionierte Spange zwischen dem Handelskai und Floridsdorf von einer Autobahn auf Bundesstraße (B 14a) herabzustufen.
Die Kosten für die abschnittweise Sanierung sollen sich übrigens auf mehrere Millionen Euro belaufen.
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