Bewaffneter Raub am Praterstern: Täter auf der Flucht

WIEN: PRESSETERMIN DER POLIZEI ANL. INKRAFTTRETEN DES ALKOHOLVERBOTS AM WIENER PRATERSTERN
Das Ziel des Räubers war eher ungewöhnlich – ein Infopoint der ÖBB.

Mit angeblich gezogener Waffe marschierte am Mittwochnachmittag ein noch unbekannter Mann zu einem Informationsschalter am Bahnhof Praterstern. Dort soll er eine Mitarbeiterin bedroht und die Frau aufgefordert haben, ihm Bargeld auszuhändigen.

Der Tatverdächtige dürfte dabei eine Schusswaffe auf sein Opfer gerichtet haben oder zumindest so getan haben, als hätte er eine Waffe. Eine zweite Mitarbeiterin war im Hinterzimmer und nicht wie ursprünglich berichtet am Schalter. Einem ÖBB-Sprecher zufolge reagierte die bedrohte Angestellte genau richtig und händigte dem Mann Bargeld aus. Es soll sich um eine eher geringe Summe handeln.

Der mutmaßliche Räuber, der immerhin eine FFP2-Maske trug, flüchtete zu Fuß. Die ÖBB-Mitarbeiterin sperrte sich bis zum Eintreffen der Polizei in einem Hinterzimmer ein.

Ungewöhnliches Ziel

Bei dem Informationsschalter handelte es sich um das Reisezentrum der ÖBB. Normalerweise werden dort Zugtickets verkauft und Reiserouten geplant. „Es könnte sich um eine Kurzschlussreaktion handeln. Ein Infopoint ist eine eher ungewöhnliche Wahl für einen Raub“, meinte ein Polizeisprecher direkt nach dem Überfall. Demnach hätte der Täter „Glück gehabt“, dass es dort überhaupt noch eine Handkasse gab.  

Keine Verletzten

Videomaterial von dem Überfall sowie aus dem Bahnhofsbereich wurde noch am Mittwoch ausgewertet. Eine nähere Täterbeschreibung gab es aber vorerst nicht.

Ausständig waren am Mittwoch zu Redaktionsschluss auch noch die genauen Befragungen der Opfer. Für die zwei Mitarbeiterinnen ging der Überfall insgesamt jedoch glimpflich aus. Sie blieben unverletzt, dürften aber einen Schock erlitten haben.

Eine Fahndung nach dem Mann wurde kurz nach 14 Uhr eingeleitet. Sie verlief vorerst allerdings erfolglos. Dem Opfer zufolge war der mutmaßliche Täter mit einer Faustfeuerwaffe ausgestattet. Ob es sich um eine Attrappe oder um eine echte Pistole handelt, ist nun Ermittlungsgegenstand.

Update: In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, dass der Räuber die ÖBB-Mitarbeiterin einsperrte. Die Frau sperrte sich allerdings selbst ein, um sich zu schützen.

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