Beim Schummeln beide Augen zugedrückt: Prüferin vor Gericht

Mehrere Personen sitzen an einem Tisch und lernen Deutsch mit Hilfe von Lehrbüchern.
Leiterin eines Sprachinstitutes wegen Amtsmissbrauchs angeklagt.

Deutsch ist Pflicht für Menschen aus Drittstaaten. Entsprechende Kenntnisse brauchen sie, um einen Aufenthaltstitel zu bekommen. Im Vorjahr legten 8686 Teilnehmer den Test ab, 82 Prozent bestanden. Doch mit der Sprache tun sich manche trotzdem schwer. So zu hören am Landesgericht für Strafsachen in Wien. Die geladenen Zeugen haben allesamt die Deutsch-Prüfung bestanden. Einen Dolmetscher brauchen sie trotzdem.

Schuld daran soll die Leiterin eines Sprachinstitutes sein. Die gebürtige Ukrainerin soll laut Anklage bei den Prüfungen weggehört und -geschaut haben. Zum Teil, so schildern die Prüflinge, waren sie beim Test ohne Aufsicht. Aufgeflogen war das, nachdem mehrere Personen idente Fehler gemacht hatten. Bei Überprüfungen durch den Integrationsfonds sagten die Kandidaten kurzfristig ab. Laut Staatsanwalt soll die Prüferin sogar die richtigen Antworten gezeigt haben. Die 47-Jährige bestreitet das. Der Prozess wurde vertagt.

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