Bauarbeiter sägten Kühlleitung an

Um 13.03 Uhr ging am Freitag bei der Feuerwehr ein Alarm ein: Gasaustritt in der Lacknergasse 35 in Wien-Hernals. Dort angekommen, schlug den Einsatzkräften sofort ein beißender Geruch entgegen. Umgehend wurden fünf Häuser mit knapp 150 Wohnungen durchkämmt. Wiens Branddirektor Gerald Hillinger erklärt: "Wir konnten nicht sofort erkennen, ob es Gas oder eine andere Substanz war. Daher wurden 20 Personen in Sicherheit gebracht."
Schaulustige

Zwischenzeitlich sperrte die Polizei das Umfeld des Einsatzortes ab. Lackner- und Beheimgasse sowie der Diepoldplatz wurden gesichert. Viele Schaulustige drängten sich um die Sperrgitter.
Die Evakuierung ging schnell und reibungslos vor sich, weil der Großteil der Bewohner entweder im Urlaub oder im Freibad war. Da am Straßenrand mehrere Bauarbeiter standen, wurde schnell klar, dass im Keller des Hauses Lacknergasse 35 Arbeiten durchgeführt worden waren. Beim Einreißen einer Mauer stießen die Arbeiter auf ein Kühlhaus einer ehemaligen Fleischerei. Nach ersten Angaben durchtrennte einer der Arbeiter mit einer Flex das Hauptrohr des Kühlaggregats. Wahrscheinlich dürfte dadurch Essigsäure, nicht wie ursprünglich angenommen Ammoniak, ausgetreten sein.
Branddirektor Hillinger bestätigte den Austritt "mehrerer Liter Kühlflüssigkeit": "Welche Substanz es tatsächlich war, kann ich nicht gesichert sagen. Unser Feuerwehr-Chemiker muss die Flüssigkeit erst analysieren." Insgesamt standen 50 Feuerwehrmänner mit einem Umweltmessfahrzeug, vier Polizeistreifen und der Katastrophenzug der Wiener Rettung im Einsatz. In diesem Fahrzeug wurden die Hausbewohner mit Wasser versorgt und ein Bauarbeiter, der leichte Verletzungen erlitten hatte, behandelt.
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