Anzeigen nach Hitlergruß bei Demo gegen Drag-Queen-Lesung in Wien

Anzeigen nach Hitlergruß bei Demo gegen Drag-Queen-Lesung in Wien
Durch den Einsatz von Pfefferspray habe man das Aufeinandertreffen der gegnerischen Gruppen verhindern können, heißt es von der Polizei.

Bei der Demonstration gegen eine Drag-Queen-Lesung für Kinder sind zwei Personen nach dem Verbotsgesetz angezeigt worden, nachdem sie den Hitlergruß gezeigt hatten. Auch Pfefferspray wurde von den Sicherheitskräften angewendet, nachdem linke Demonstranten versucht hatten, einen Demonstrationszug von Gegnern der Lesung gewaltsam zu stören, teilte die Polizei am Montag in ihrer Bilanz mit.

Unter massivem Polizeiaufgebot waren am Sonntag Demo und Gegendemo zur Lesung in einem Szenelokal der LGBTIQ+-Community in Wien über die Bühne gegangen. Vor allem rechte und rechtsextreme Gruppen hatten bereits im Vorfeld gegen die Veranstaltung mobilisiert. Kritik äußerten Befürworter der Veranstaltung an der Entscheidung der Exekutive, kein Platzverbot auszusprechen. Stattdessen gab es lediglich einen Schutzbereich zwischen den beiden Kundgebungen.

Versuch, Teilnehmer zu attackieren

Die Polizei sprach tags darauf von insgesamt mehreren Hundert Teilnehmern. Mit der Einrichtung des gesetzlich vorgesehenen Schutzbereiches sei es gelungen, ein Aufeinandertreffen der Konfliktparteien zu verhindern. Gegen Mittag marschierte ein Teil der Versammlungsteilnehmer von der Linken Wienzeile in die Wiener Innenstadt. Während des gesamten Marsches hätten Personen versucht, den Marsch der Befürworter zu stoppen bzw. Teilnehmer zu attackieren.

"Durch Abdrängen, der Anwendung von Körperkraft und dem Einsatz von Pfefferspray konnten Polizisten auch hier ein Aufeinandertreffen verhindern", resümierte die Polizei tags darauf. Die Erstversorgung der durch Pfefferspray beeinträchtigten Personen sei durch Sanitäter der Polizei durchgeführt worden, eine weitere Versorgung durch den Rettungsdienst sei jedoch abgelehnt worden. Sechs linke Demo-Teilnehmer wurden wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt angezeigt.

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