AKH-Ärzte wollen keine Rufbereitschaft

Betriebsversammlung: Der Streit um Sparmaßnahmen an Österreichs größtem Spital flammt erneut auf.

Die Ruhe im Wiener AKH währte nicht lange: Nach den heftigen Protesten gegen die geplanten Sparmaßnahmen vor Weihnachten lud der Betriebsrat der AKH-Ärzte am Dienstag zu einer weiteren Betriebsversammlung.
Auch für das heurige Jahr besteht eine Finanzierungslücke von 12 Millionen Euro. Rund 180 Dienststellen sollen nicht nachbesetzt werden. "Gleichzeitig sollen unsere Leistungen aber gleich bleiben", kritisiert Betriebsratschef Thomas Szekeres. Die Folge wären noch längere Wartezeiten für die Patienten. Schon jetzt müssen sie in den Ambulanzen mitunter stundenlang ausharren.
Nicht vom Tisch sind zudem mögliche Einsparungen bei den Nacht- und Wochenenddiensten im Ausmaß von 14 Prozent.

Neue Strukturen

Die Maßnahme konnte im Dezember durch eine Überbrückungsfinanzierung aus dem Wissenschaftsministerium vorläufig abgewendet werden.
Jetzt wird allerdings diskutiert, wie bei den Journaldiensten trotzdem gespart werden könnte. Etwa durch die Einführung von Rufbereitschaften anstelle herkömmlicher Nachtdienste.
Diese seien im Prinzip ungesetzlich, sagt FPÖ-Gemeinderat Peter Frigo. "Sollte ein Arzt zum Beispiel zu spät zu einer komplizierten Geburt kommen, begeht er eine Einlassungsfahrlässigkeit. Das heißt: Laut Gesetzgeber dürfte er sich auf so eine risikoreiche Rufbereitschaft gar nicht einlassen und müsste diese verweigern."
Im Rektorat der MedUni betont man, dass es in dieser Frage erst 2013 zu einer Entscheidung kommen wird.

Kommentare