Abschied vom Grandseigneur des Wiener Rotlichts: "A scheene Leich’"

Ein Trauerzug mit einem von Blumen geschmückten Sarg verlässt eine Kirche.
Heinz Bachheimer hatte sich am 29. November das Leben genommen.

Die Dichte an Pelzkrägen, Goldschmuck und Haargel war am Hernalser Friedhof vermutlich so hoch wie nie, als das Who’s who der Wiener Rotlichtszene am Samstagvormittag Abschied nahm von Heinz Bachheimer, dem legendären Gürtelkönig. "So kompromisslos, wie er gelebt hat, so ist er gestorben. Er ist dem Tod mutig entgegengetreten", sagte Trauerredner Günther Laha. Der 76-Jährige hatte sich am 29. November in Leopoldstadt das Leben genommen. Er dürfte an Darmkrebs gelitten haben.

Ein Mann im Anzug gestikuliert bei einem Abendessen.
Copyright: Alexander TUMA, 30.04.2010 Wien, Heinz BACHHEIMER (Rote Heinzi), Trachtenalmrausch im Schreiberhaus und Charity Event zu Gunsten der Schmetterlingskinder (Debra Austria)
Bachheimer, der wegen seiner rötlichen Haare "der rote Heinzi" genannt wurde, hatte in den 1970er-Jahren Karriere im "persönlichen Dienstleistungsgewerbe" gemacht, wie es Laha charmant formulierte. "Mit sanftem Druck" habe er Konflikte gelöst, sei in Geschichte und Kunst sehr belesen und einer der "letzten, wahren Gentlemen" gewesen.
Ein Schwarzweißbild von zwei Porträts von „Peter Heinzi“ alias Heinz Bachheimer.
Heinz Bachheimer, der Rote Heinzi in Aktenzeichen XY
Der sogenannten Unterwelt soll er bereits Mitte der 1980er den Rücken gekehrt haben, als er seine spätere Ehefrau Inge kennenlernte und seine zwei Töchter Nina und Tanja zur Welt kamen.

Zuletzt führte er die Bar "Queen Club" am Hernalser Gürtel. Dort wurde seiner bereits am Donnerstag bei einer Feier in intimer Runde gedacht. Am Samstag erwiesen ihm neben Familienmitgliedern und Weggefährten wie Franz A. (genannt: "der Oide") auch einige Strafverteidiger, Ex-Polizisten, Künstler und Gastronomen die letzte Ehre.

Ein Mann spricht bei einer Trauerfeier vor Kränzen und einem Foto des Verstorbenen.
Begräbnis, Heinz Bachheimer,
"Es war, wie es sich der Heinz gewünscht hätte, auf gut Wienerisch ,a scheene Leich‘", sagte Freund Willy Turecek über das Begräbnis.

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