62-Jährige in Wien getötet: Ehemann festgenommen
Ein 66-jähriger österreichischer Staatsbürger wurde heute Vormittag wegen des Verdachts des Mordes an seiner Ehefrau vorläufig festgenommen.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133.
Nachbarn bzw. Passanten hatten kurz zuvor den Polizeinotruf gewählt, weil sie Schreie hörten, die offenbar von einer Loggia eines Wohnhauses in Hernals kamen, wie die Polizei berichtet. Zudem konnte beobachtet werden, wie dort ein Mann vermutlich mit einem Holzstock auf eine Person einschlug.
66-Jähriger öffnete die Wohnungstür
Der 66-Jährige öffnete den hinzugerufenen Beamten selbst die Wohnungstür. Der Mann ließ sich sofort widerstandslos festnehmen, berichtet die Polizei. Der Notarzt versuchte zwar noch die 62-jährige Ehefrau, welche schwer verletzt auf der besagten Loggia vorgefunden wurde, zu reanimieren. Die Frau verstarb allerdings noch am Tatort. Zum Tatzeitpunkt befanden sich keine weiteren Personen in der Wohnung.
Vor Ort
Als der KURIER zum Lokalaugeschein eintrifft, ist in der schmalen Gasse, die nur einen Block von der Hernalser Hauptstraße entfernt liegt, wieder scheinbare Ruhe eingekehrt. Der unscheinbare graue Neubau mit orangen Fensterakzenten lässt nicht vermuten, was sich nur wenige Stunden zuvor hier abgespielt hat. Eine junge Frau biegt um die Ecke, sie hat einen Kaffeebecher in der Hand. Sie ist eine Bewohnerin des Hauses, in dem sich jetzt der Tatort befindet, sie wohnt oberhalb des Ehepaares. Gearde kommt sie von der Polizei, wo sie ihre Aussage zu Papier gebracht hat. "Gegen halb zehn habe ich plötzlich Schreie gehört, ich konnte zuerst nicht einordnen, was das ist - ein Hund, ein Kind?", erzählt sie ruhig. Die Erschütterung ist ihr dennoch anzumerken. Einer ihrer Nachbarn verständigte die Polizei, und dann war in der sonst so ruhigen Gasse "plötzlich die Hölle los", sagt sie. Mehrere Polizeiautos, Rettungswägen waren vor Ort. "Ich habe sie aber nicht gekannt - ich kenne generell meine Nachbarn nicht", sagt sie fast schon entschuldigend, bevor sie ins Haus geht.
Das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle West, führt die weiteren Ermittlungen. Die Tatortortarbeit ist im vollen Gange, wird berichtet.
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