37 Festnahmen: Wenn der Klima-Sitzstreik die Klimademo blockiert

37 Festnahmen: Wenn der Klima-Sitzstreik die Klimademo blockiert
Ein Demoteilnehmer wollte durch Polizeiabsperrung durch. Eine Festnahme wegen Widerstands.

In ganz Österreich kam es Freitagnachmittag im Rahmen des globalen Klimastreiks von „Fridays for Future“ zu Demos und Kundgebungen. In Wien zogen laut Angaben der Organisatoren 20.000 Menschen durch die Innenstadt, um sich für den Klimaschutz einzusetzen. 

Dabei kam es zu 37 Festnahmen – eine davon wegen Verdachts des Widerstands gegen die Staatsgewalt, als ein Aktivist mit offenbar „sehr forschen Mitteln“ auf Höhe des Parlaments eine Polizeiabsperrung durchbrechen wollte.

Ringstraßen-Sit-in

Sämtliche Festnahmen betrafen laut Polizeiangaben Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“.  Die blockierten gemeinsam mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiedener anderer Bewegungen unter dem Motto „Was, wenn Demos nicht mehr reichen?“ auf Höhe des Parlaments mit einem Sit-in nicht nur die Ringstraße: „Die Beteiligten der Letzten Generation haben sich vor dem Demozug hingesetzt und den Fortgang der Marschkundgebung etwas behindert“, sagt Polizeisprecher Mattias Schuster.

Unter ihnen war auch die eben erst aus 14-tägiger Präventivhaft in Deutschlandentlassene Klimaaktivistin Anja Windl. 
Die Aktivisten mussten die Nacht hinter Gittern verbringen: Laut Polizeiinformationen wurden am Samstag alle Befragungen und Identitätsfeststellungen durchgeführt; Polizeisprecher Schuster dazu: „Im Laufe des Nachmittags sollten alle wieder auf freiem Fuß sein.“ 

Probekleben

Das Sit-in kam dabei, anders als bisherige andere Blockaden, ganz ohne Klebstoff aus. Wer aber einmal ausprobieren möchte, wie es sich anfühlt, auf Straßenasphalt festzukleben, kann das am Sonntag, zwischen 11 und 22 Uhr am Fritz-Grünbaum-Platz vor dem Haus des Meeres in Wien beim Straßenfest der Klimabewegung ausprobieren. 

Dort wird es unter anderem auch eine Testklebestation der Letzten Generation geben – für alle, die „sich dem fossilen Wahnsinn entgegensetzen“ und den zivilen Ungehorsam üben wollen.  

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