USA

Zika-Virus: Erste Übertragung durch Sex nachgewiesen

Eine Hand in einem blauen Handschuh hält ein Reagenzglas mit der Aufschrift „Chik Zik“.

Forscher hatten diesen Übertragungsweg schon lange für sehr wahrscheinlich gehalten. "Jetzt wissen wir, dass das Zika-Virus durch Sex übertragen werden kann", teilte Zachary Thompson, der Direktor der Gesundheitsbehörde in Dallas, mit. Ein texanischer Patient hatte sich beim Geschlechtsverkehr bei jemandem angesteckt, der laut New York Times aus Venezuela gekommen war.

Ein ähnlicher Fall ist seit 2008 in der Fachliteratur bekannt. Damals soll sich ein Amerikaner in Asien mit dem Virus angesteckt haben und es dann beim Sex auf seine Partnerin übertragen haben. Der Fall wurde im Journal Emerging Infectious Diseases dokumentiert. Das Zika-Virus wird vor allem von der Mückenart Aedes aegypti übertragen und steht im Verdacht, durch eine Infektion von Schwangeren bei Neugeborenen Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) zu verursachen. In Brasilien steigt die Zahl der Babys mit zu kleinen Köpfen. Doch der Beweis, dass es sich tatsächlich um Mikrozephalie handelt, könnte Monate dauern. Die Diagnose des Zika-Erregers sei schwierig. Eines der Hauptprobleme sei das Fehlen eines zuverlässigen Tests. "Wir wissen nicht, wann ein Mensch infiziert ist", sagt Jaques Wagner, Stabschef in der WHO. Die Weltgesundheitsorganisation erhofft sich einen neuen Forschungsschub durch die Einstufung des Zika-Virus als internationaler Gesundheitsnotfall. Auch im Forschungszentrum Seibersdorf wird an einer Methode geforscht, die die Mücken sterilisiert.

Das Virus ist innerhalb weniger Monate in 26 Ländern Lateinamerikas aufgetaucht. Sechs Monate vor den Olympischen Spielen empfiehlt Gastgeber Brasilien Schwangeren, die Spiele zu meiden. WHO-Experte Anthony Costello rät: "Nutzen Sie die Empfängnisverhütung, wenn Sie zu den Spielen reisen."

Kommentare