Wulff-Prozess soll noch im Jänner enden

Das Urteil wegen Vorteilsannahme soll schneller als erwartet gesprochen werden.

Im Korruptionsprozess gegen den früheren deutschen Bundespräsidenten Christian Wulff wird voraussichtlich noch im Jänner das Urteil gesprochen. "Die Vernehmung heute hat nichts richtig Überraschendes ergeben", sagte der Vorsitzende Richter Frank Rosenow am Donnerstag im Landgericht Hannover. Befragt worden war der Hauptermittler der Polizei. Beim nächsten Verhandlungstermin am 9. Jänner soll nur noch ein zweiter leitender Polizist als Zeuge geladen werden, danach will das Gericht die Beweisaufnahme schließen. Ursprünglich hatte das Gericht Verhandlungstermine bis in den April eingeplant.

Wulffs Verteidiger boten an, am 9. Jänner bereits ihr Plädoyer zu halten. Vor zwei Wochen hatte das Gericht eine Einstellung des Verfahrens angeregt, weil der Vorwurf der Vorteilsannahme bisher nicht belegbar sei. Sowohl Anklage als auch Verteidigung hatten aber auf einem Urteil in der Sache beharrt.

Wulff ist wegen Vorteilsannahme angeklagt, es geht laut Anklage um rund 720 Euro. Von der Kostenübernahme durch den Filmmanager David Groenewold für Hotel und ein Kindermädchen bei der gemeinsamen München-Visite mit dem Ehepaar Wulff und dem Besuch des Oktoberfestes im September 2008 müsse der Angeklagte nichts gewusst haben, so das Zwischenfazit des Vorsitzenden Richters.

Kommentare