Wird Hoeneß Freigänger?

Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern München, blickt zur Seite.
Die Anwälte des Ex-FC-Bayern-Chefs streben angeblich eine baldige Hafterleichterung an.

Muss Uli Hoeneß bald nur noch die Nächte im Gefängnis verbringen? Laut einem Bericht der Bild am Sonntag könnte der wegen Steuerhinterziehung verurteilte ehemalige FC-Bayern-Boss bald in den Genuss einer Hafterleichterung kommen. Als Freigänger müsste er nur noch zum Schlafen ins Gefängnis.

Hoeneß hat erst Anfang Juni seine Gefängnisstrafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech in Bayern angetreten. Doch seine Anwälte sollen laut dem Bericht bereits erste Gespräche mit der zuständigen Strafvollstreckungskammer geführt haben. Die entsprechenden Anträge, so heißt es, sollen bis Mitte August formal bei der Justiz eingehen.

Auswärts arbeiten

Falls Hoeneß die Hafterleichterung gewährt wird, könnte er laut dem Bericht frühestens im September Freigänger werden. Das bedeutet, dass der 62-Jährige tagsüber auswärts arbeiten könnte und nur zum Schlafen ins Gefängnis müsste. Wo Hoeneß seinen Dienst verrichtet, ist nicht vorgeschrieben. Ein Insider sagte der Bild am Sonntag, dass die Anwälte eine heimatnahe Verlegung nach München beantragen könnten. So könnte der FC Bayern München seinem ehemaligen Präsidenten einen Job anbieten.

Der wegen schwerer Brandstiftung verurteilte Ex-Bayern-Spieler Breno etwa hat als Freigänger im Rahmen eines Resozialisierungsprogramms die Fußball-Jugend des Vereins betreut.

Bluthochdruck

Wie die Bild am Sonntag weiter berichtet, soll sich Uli Hoeneß wegen seines Bluthochdrucks auf der gefängnisinternen Krankenstation befinden. Seine Herzbeschwerden sollen auch der Grund für die angestrebte Hafterleichterung sein. Wie es Uli Hoeneß genau geht, ist ein Geheimnis. Doch laut Insidern ist der 62-Jährige offenbar bereits seit seinem Haftantritt krankgeschrieben.

Das Münchner Landgericht hatte Uli Hoeneß am 13. März in sieben Fällen der Steuerhinterziehung schuldig gesprochen und zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Fußball-Manager und Unternehmer hatte dem Fiskus mit einem Geheimkonto in der Schweiz mehr als 28 Millionen Euro Steuern vorenthalten. Seine Selbstanzeige vom Jänner 2013 betrachtete das Gericht als unzureichend. Einen Tag nach dem Urteil erklärte Hoeneß, er werde die Haftstrafe akzeptieren. Er trat zudem als Präsident und Aufsichtsratschef des FC Bayern zurück.

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