Ein aufblasbares Zimmer für die Raumstation

"Beam" ist ein neuer Raum im All - wenn auch nur zu Testzwecken.

"Testballon" für die Raumfahrt: Erstmals hat die NASA ein aufblasbares Wohnmodul an der Internationalen Raumstation ISS installiert. Mit einem Roboterarm koppelten Experten der Leitzentrale in Houston, Texas, das zusammengefaltete Modul "Beam" am Außenposten der Menschheit rund 400 Kilometer über der Erde an. Die US-Raumfahrtbehörde erhofft sich von "Beam" Erkenntnisse über Möglichkeiten des Lebens außerhalb der Erde.

Die Besatzung der ISS soll "Beam" in den kommenden zwei Jahren mit mehreren Einstiegen in die Kapsel ausgiebig testen. Die Raumfahrer sollen herausfinden, ob die Konstruktion mit ihrer faltbaren Außenhaut Menschen zuverlässig vor kosmischer Strahlung, extremen Temperaturen sowie herumfliegendem Weltraumschrott und Mikrometeoriten schützen kann.

Aufblasen im Mai

Zunächst muss das Wohn- und Arbeitsmodul, das etwa die Größe eines kleinen Zimmers hat, jedoch aufgeblasen werden. Die zylinderförmige Kammer wird sich dabei wie ein Ballon aufblähen. Dies soll voraussichtlich im Mai geschehen.

Unter Experten gilt "Beam" als ein wichtiger Schritt für die Vorbereitung künftiger bemannter Missionen im All zum Mond oder zum Mars. Aufblasbare Wohn- und Arbeitseinheiten könnten die immensen Kosten von Langzeiteinsätzen im Weltraum senken, hofft die NASA. Durch kompakte Maße und geringeres Gewicht als zum Beispiel schwere Metallkonstruktionen könnten sie helfen, die Zahl der notwendigen Versorgungsflüge für eine Marsmission zu reduzieren.
Trotz leichter Materialien kommt „Beam“ immerhin auf eine Masse von mehr als 1,3 Tonnen. Im verpackten Zustand ist es etwa 2,16 Meter lang und hat einen Durchmesser von 2,36 Metern.

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