USA

Walbeobachtungen vor der Skyline von New York

Die Meeressäuger kommen immer näher an die Küste - zur Freude der Touristen.

Wale vor New York – das ist neu: "Sie schauen sich die Gegend an wie ein neues Restaurant", sagt die Naturforscherin Merryl Kafka. Die Wissenschaftler sind sich selbst nicht im Klaren darüber, warum die Tiere immer näher an die Küste kommen. Das Phänomen wird nun untersucht.

Touristen und New Yorker sind jedenfalls begeistert, denn mit dem Boot "American Princess" kann man mehrmals in der Woche zur Walbeobachtung fahren. Merryl Kafka leitet die Touren, und die Wahrscheinlichkeit, vor der Skyline von New York tatsächlich Wale zu sehen, ist hoch: "Bei bis zu 90 Prozent der Ausflüge sehen wir inzwischen Buckelwale", sagt Kafka.

"Das ist völlig neu. Schon immer kamen die Tiere auf dem Weg von der Karibik, wo sie ihre Jungen bekommen, in den Norden hier vorbei, aber früher schwammen sie nicht so nah an die Küste. Nun beobachten wir immer mehr. Sie bleiben etwa drei Wochen. Manchmal kommen sie unserem Boot so nah, dass wir sie atmen hören können."

Kafka und ihre Kollegen vom Naturschutzverein "Gotham Wale" fotografieren und katalogisieren die Buckelwale. Mindestens 37 Tiere konnten so bereits unterschieden werden.

Nährstoffreiches Wasser

Ein Grund, warum die Wale der Millionenmetropole so nahe kommen, könnte der hohe Nährstoffanteil im Wasser sein. Auch die Wasserqualität wird immer besser. Natürlich könnte auch der Klimawandel und die damit einhergehende Erwärmung der Ozeane eine Rolle spielen.

Die Forscher wollen auch herausfinden, wie es den empfindlichen Meeressäugern vor dem betriebsamen New Yorker Hafen geht. Dass Schiffslärm für Meerestiere schädlich ist, nehmen Wissenschaftler schon länger an. Jüngst fand man heraus, dass Lärm die Wale bei der Nahrungsaufnahme stört. Mit einer speziellen Boje wird nun der Lärm im Meer vor New York und sein Einfluss auf die Wale untersucht.

Kommentare