Video bringt Costa-Kapitän in Bedrängnis

Nahaufnahme eines Mannes in einem dunklen Anzug vor einem unscharfen Hintergrund.
Eine Aufnahme von der Kommandobrücke des bereits havarierten Schiffs soll als Beweis für die Untätigkeit Schettinos dienen.

Der Kapitän der havarierten Costa Concordia, Francesco Schettino, gerät immer mehr unter Druck: Nun tauchte eine Videoaufnahme der chaotischen Zustände auf der Kommandobrücke auf, die sich nach der Havarie abspielten. Der italienische TV-Sender Canale 5 hat sie veröffentlicht.

Aus dem Video geht deutlich die Verwirrung Schettinos hervor, der keine Initiativen ergriff, obwohl auf dem Schiff Panik ausgebrochen war.  Als ihm seine Offiziere mitteilten, dass die panischen Passagiere selbst die Schaluppen gelöst und ins Wasser gelassen hatten, reagierte Schettino nicht. Die Offiziere sprachen miteinander, während die Zustände an Bord immer chaotischer werden, Schettino wiederum fasste keinen Beschluss.

Angesichts der Passivität des Kapitäns während der kritischen Lage drängten die Offiziere Schettino, den Generalalarm auszulösen. Daraufhin wurde der Befehl erteilt, das Schiff zu verlassen. Noch ist unklar, wer die Videoaufnahme gemacht hat, die als Beweismaterial für die im Schiffsbruch ermittelnden Staatsanwälte von Grosseto dienen soll.

 

Hausarrest

Ein Gericht in Florenz hatte am Dienstag beschlossen, dass Schettino unter Hausarrest bleiben muss. Ein Ansuchen auf Freilassung wurde abgelehnt. Unterdessen wurde für den 3. März eine gerichtliche Anhörung in Grosseto anberaumt. Schettino und sein Vize-Kapitän Ciro Ambrosio werden sich nach derzeitigem Stand unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und Schiffbruchs verantworten müssen.

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