Mehr als 100 mögliche Wrackteile geortet
Neue Satellitenbilder haben die Hoffnung geweckt, bald Wrackteile der verunglückten Malaysia-Airlines-Maschine zu finden. Die Aufnahmen zeigten im Indischen Ozean ein Trümmerfeld mit 122 möglichen Flugzeugteilen, sagte der malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein am Mittwoch. "Wir müssen betonen, dass wir nicht wissen, ob diese Objekte zu Flug MH370 gehörten", sagte er. Noch ist keines der möglichen Bruchstücke gefunden worden.
Nach Ansicht von Forschern wird es wegen der Strömungen in dem Seegebiet immer schwieriger, die Absturzstelle noch zu finden. Nach Angaben Husseins sind einige Teile auf den neuen Satellitenbildern der Airbustochter "Airbus Defence and Space" bis zu 23 Meter lang. Die Aufnahmen stammten vom vergangenen Sonntag und zeigten die Region, in der bereits mit Flugzeugen und Schiffen gesucht wird: etwa 2.500 Kilometer südwestlich von Perth in Australien. Die Maschine mit 239 Menschen an Bord, die meisten von ihnen Chinesen, ist seit dem 8. März verschwunden.
Die auf früheren Satellitenaufnahmen entdeckten Objekte wurden bisher nicht entdeckt. Die Suche ging am Mittwoch nach einer 24-stündigen Unterbrechung wegen schlechten Wetters weiter. Die Crews an Bord von zwölf Flugzeugen und zwei Schiffen konnten weiter keine möglichen Wrackteile ausmachen.
Kosten laufen
Australien kann die Suche nach den Worten von Regierungschef Tony Abbott nicht ewig fortsetzen. "Wir suchen weiter, weil wir es den Menschen schuldig sind, alles zu tun, um dieses Rätsel zu lösen", sagte Abbott am Mittwoch im Parlament. "(Die Suche) ist nicht völlig unbefristet, aber dies ist nicht etwas, was wir leicht aufgeben würden." Der Einsatz eines einzigen Aufklärungsflugzeugs kostet nach Schätzungen mehr als 60.000 Euro am Tag.

Proteste der Angehörigen
China machte erneut Druck auf Malaysia, präzise Auskünfte zu den Ermittlungen zu geben. Auf einer Kabinettssitzung betonte Regierungschef Li Keqiang nach Angaben der Staatsmedien vom Mittwoch, dass keine Mühen gescheut würden, um das Flugzeug zu finden. Malaysia solle die Suchaktion weiter koordinieren und die chinesischen Experten in die Ermittlungen einbeziehen, hieß es. China hatte sich immer wieder unzufrieden über die Informationspolitik Malaysias gezeigt.
Zwei Drittel der Insassen waren Chinesen. Die Angehörigen wurden per SMS über den Verlust informiert. Viele reagierten mit großer Wut und Verzweiflung. Hundert protestierten am Dienstag in Peking. Sie durchbrachen eine Polizeiabsperrung vor der malaysischen Botschaft. "Wir wollen die Wahrheit", stand auf einem ihrer Plakate. In einer Erklärung erhoben sie schwere Vorwürfe: "Malaysia Airlines, die malaysische Regierung und das malaysische Militär haben mit Nachdruck und wiederholt versucht, die Wahrheit zu verstecken und zu vertuschen", heißt es darin. "Die Rettungsaktion wurde in die Irre geführt und verzögert."
Österreichs Botschafter lobt Krisenmanagement
Unterdessen hat Österreichs Botschafter in Kuala Lumpur, Christophe Ceska, nach einem Online-Bericht der malaysischen Zeitung "The Sun Daily" vom Mittwoch die Bemühungen Malaysias und anderer Staaten im Umgang mit der verschwundenen Maschine gelobt. Ceska habe bei einem Gespräch den Sprecher des Unterhauses des malaysischen Parlaments, Tan Sri Pandika Amin Mulia darüber informiert, dass die Regierung in Wien mit den Maßnahmen zufrieden sei, die die malaysische Administration in Zusammenarbeit mit anderen Staaten ergriffen habe, sagte dieser gegenüber dem Blatt.
Neuer Zwischenfall
In Malaysia ist indes am Mittwoch ein neuer Zwischenfall passiert: Ein Flugzeug ist nach einem Feuer im Triebwerk auf einer Inlandsstrecke umgedreht und sicher gelandet. Die Turboprop-Maschine der einheimischen Malindo Air war in die ostmalaysische Stadt Kuala Terengganu unterwegs, als kurz nach dem Start ein Feuer in einem der beiden Triebwerke bemerkt wurde, teilte die Fluggesellschaft mit. Daraufhin habe sich der Pilot entschieden, zurückzukehren. "
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