Vergewaltigung in Indien: Vier Männer schuldig

Fast neun Monate nach der tödlichen Gruppenvergewaltigung einer Studentin in Indiens Hauptstadt Neu Delhi wurden vier Inder wegen Vergewaltigung und Mordes schuldig gesprohen. Das Strafmaß wird erst einige Tage später verkündet. Die Männer sollen die 23-jährige Inderin im Dezember in einem Bus entführt, vergewaltigt und sich mit Eisenstangen so brutal an ihr vergangen haben, dass sie an den inneren Verletzungen starb.
Die brutale Tat hatte im Land wochenlang Proteste ausgelöst und eine gesellschaftliche Debatte über die Stellung der Frau in Indien losgetreten. Gesetze wurden verschärft und die Polizei sensibilisiert. Mittlerweile werden viel mehr Sexualverbrechen angezeigt als vorher.
Angeklagter: "Habe nichts gesehen"
Alle vier hatten zu Beginn des Prozesses erklärt, nicht schuldig zu sein. Einer räumte laut lokalen Medien später im Gerichtssaal ein, er habe den Bus gefahren. Doch habe er nicht gesehen, was auf der Rückbank vor sich ging und sich daran auch nicht beteiligt. Die Spurensicherung fand laut Anklageschrift allerdings die DNA von allen Angeklagten auf dem Körper des Mädchens.
Zwei Täter erklärten laut den Berichten, sie seien zum Tatzeitpunkt auf einer Musikveranstaltung gewesen - die nach Aussagen von Zeugen aber gar nicht stattfand. Ein weiterer gab an, am 16. Dezember in seinem Dorf im Bundesstaat Bihar gewesen zu sein. Das eigens eingerichtete Schnellgericht tagte seit Beginn der Verhandlung im Februar fast ununterbrochen, es wurden mehr als 100 Zeugen gehört.
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