Venedig: Touristen müssen Markusplatz "buchen"

Karneval in Venedig.
Die Stadt will noch heuer den Zugang zum stark frequentierten Markusplatz reglementieren. Test für Buchungssystem an Tagen mit besonders starken Touristenströmen.

Venedig will bis Ende des Jahres ein Buchungssystem für den Zugang zum Markusplatz einführen. Damit soll an Tagen mit besonders starken Touristenströmen der Zugang zu dem beliebten Ort in der Lagunenstadt geregelt werden. Ein "Numerus Clausus" für den Platz sei nicht geplant, sagte die für Tourismusfragen zuständige Gemeinderätin Paola Mar laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.

Respekt gefordert

Die Gemeinde startet auch eine Aktion, die die Besucher dazu aufruft, sich in der Stadt respektvoll zu verhalten. "EnjoyRespectVenezia" lautet der Name der Kampagne, die Touristen über Verbote informiert und nützliche Informationen über die Stadt liefert.

Seit Jahren diskutieren die Verantwortlichen der Gemeinde über Maßnahmen zur Regelung der Touristenströme. Täglich tummeln sich in der Stadt bis zu 100.000 Besucher, während der Karnevalszeit sind es sogar 130.000. Deswegen drängt der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, schon seit Jahren auf die Einführung eines "Numerus clausus" für Touristen.

Mehr Touristen, weniger Einwohner

Auch wegen der hohen Besucherzahlen ist Venedig seit Jahrzehnten mit einem starken Einwohnerschwund konfrontiert. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Zahl der Bewohner von 175.000 auf ein Rekordtief von weniger als 55.000 Menschen gesunken, wie aus Angaben der Gemeinde hervorgeht. Noch im Jahr 2000 zählte die Lagunenstadt 66.386 Einwohner.

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