Schüsse auf deutschen Schüler: 70 Jahre Haft
Wegen der tödlichen Schüsse auf den Hamburger Austauschschüler Diren ist ein Hausbesitzer aus dem US-Bundesstaat Montana zu 70 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Eine Freilassung auf Bewährung komme frühestens nach 20 Jahren infrage, entschied Bezirksrichter Ed McLean am Donnerstag in Missoula.
Der Hausbesitzer, der den Teenager nachts in seiner Garage erschossen hatte, war im Dezember der vorsätzlichen Tötung schuldig gesprochen worden. Bei der Anhörung im Bezirksgericht der Universitätsstadt in den Rocky Mountains versuchte seine Verteidigung am Donnerstag vergeblich, den Richter zur Milde zu bewegen. McLean wies den Antrag auf ein neues Verfahren oder eine Abmilderung des Urteils zurück.
Entschuldigung
Der Hausbesitzer entschuldigte sich in einer kurzen Stellungnahme für seine Tat. "Ich habe getan, was ich für nötig hielt, um meine Familie und mich selbst zu schützen", sagte er. Seine Partnerin und seine Mutter hatten den Richter zuvor mit emotionalen Bemerkungen um Milde gebeten.
Der Hausbesitzer hatte den deutschen Schüler im April 2014 erschossen, nachdem dieser nachts in seine Garage eingedrungen war. Die Geschworenen in dem Prozess meinten, er habe den Jugendlichen in eine Falle gelockt und kaltblütig hingerichtet. Die Verteidigung hat dagegen auf Notwehr plädiert.
Der Angeklagte hatte mit einer Haftdauer von mindestens zehn Jahren rechnen müssen. Das Gesetz sieht in den USA je nach Schwere der Tat eine Gefängnisstrafe von bis zu 100 Jahren vor.
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