USA

Schießerei mit Toten bei Mohammed-Bilder-Ausstellung

Ein Soldat steht vor zwei Bildern, eines davon zeigt eine Karikatur von Mohammed mit Schlangen.
Zwei mutmaßliche Angreifer bei Event mit Geert Wilders erschossen. IS brüstet sich mit der Tat.

Nach einem bewaffneten Angriff auf eine Ausstellung von Mohammed-Karikaturen sind im US-Bundesstaat Texas zwei Männer erschossen worden. Die beiden Verdächtigen hätten am Sonntag (Ortszeit) vor dem Veranstaltungsort in Garland auf einen Sicherheitsbeamten geschossen und ihn verletzt, teilten die örtlichen Behörden mit. Polizeibeamte hätten die Angreifer erschossen.

An der Veranstaltung für Meinungsfreiheit hatte auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders teilgenommen.

Zwei Polizisten stehen nachts neben einem Streifenwagen der Polizei von Garland.
epa04732196 Garland Police blocked a street after two men drove up and starting shooting at a security guard as the Dutch parliamentarian and leader of far-right Party for Freedom, Geert Wilders, delivered a keynote address at the Muhammad Art Exhibit and Contest at the Curtis Culwell Center in Garland, Texas, USA, 03 May 2015. The art exhibit is being put on by the Pamela Geller's American Freedom Defense Initiative. SMITH EPA/LARRY W. SMITH

Wie die Stadtverwaltung von Garland im Online-Netzwerk Facebook mitteilte, waren zwei Männer mit einem Auto zum Curtis Culwell Center gefahren, wo die Karikaturen-Veranstaltung stattfand. Dort hätten sie das Feuer auf einen städtischen Sicherheitsbeamten eröffnet. Seine Verletzung sei nicht lebensgefährlich. Zunächst hatten örtliche Medien berichtet, bei dem Angriff sei ein Polizeibeamter am Bein verletzt worden.

Die Polizei vermutete in dem Wagen der Angreifer Sprengsätze und schickte Sprengstoffspezialisten dorthin. Das Veranstaltungszentrum sowie umliegende Geschäfte wurden evakuiert.

Eine Karte von Texas, USA, die einen Anschlag in Garland zeigt, wo eine Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen stattfand.
Karte Texas, Lokalisierung Grafik 0536-15-USA.ai, Format 88 x 55 mm

IS bekennt sich angeblich zu Tat

Kurz nach der Attacke wurde offenbar auf einem islamistischen Internetportal behauptet, dass zwei Sympathisanten des "Islamischen Staates" (IS) dafür verantwortlich seien. Das teilte das auf die Auswertung islamistischer Internetportale spezialisierte US-Unternehmen Site mit. "Zwei unserer Brüder" hätten das Feuer auf die Ausstellung in Texas eröffnet, soll demnach der Dschihadist Abu Hassain al-Britani - bei dem es sich laut Site um den Briten Junaid Hussain handelt - gewittert haben.

Die Veranstaltung in der Nähe von Dallas war von der Amerikanischen Initiative zur Verteidigung der Freiheit (AFDI) organisiert worden. AFDI-Mitbegründerin Pamela Geller schrieb beim Kurznachrichtendienst Twitter: "Polizist angeschossen - zwei Verdächtige tot, warten auf Bombenexperten wegen möglicher Sprengsätze bei unserer Veranstaltung für Redefreiheit".

Eine Frau mit langen, gewellten Haaren spricht an einem Rednerpult.
epa04732159 US activist Pamela Geller speaks to the audience before announcing Dutch Parliamentarian Geert Wilders to deliver the keynote address at the Muhammad Art Exhibit and Contest at the Curtis Culwell Center in Garland, Texas, USA, 03 May 2015. The art exhibit is being put on by the Pamela Geller's American Freedom Defense Initiative. EPA/LARRY W. SMITH

Auf ihrer Website verurteilte Geller die Schüsse als "Krieg gegen freie Meinungsäußerung". "Werden wir uns diesen Monstern ergeben?" Die AFDI hatte 10.000 Dollar (8900 Euro) als Preis bei dem Karikaturenwettbewerb ausgelobt.

Geert Wilders „schockiert“

An der Veranstaltung in der Nähe von Dallas hatte auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders teilgenommen. In einer Twitter-Mitteilung berichtete er über die Schüsse in dem Konferenzzentrum. "Ich habe gerade das Gebäude verlassen, nachdem ich gesprochen habe", schrieb er weiter.

In einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP schrieb Wilders, er sei "schockiert" über den Vorfall. "Das ist ein Angriff auf uns alle", schrieb der für seine islamfeindlichen Äußerungen bekannte niederländische Politiker.

Die Darstellung des islamischen Propheten Mohammed empfinden viele Muslime als beleidigend. Im Westen veröffentlichte Mohammed-Karikaturen hatten in der Vergangenheit immer wieder Protestwellen in islamischen Ländern ausgelöst.

Der Anschlag ähnelt dem Attentat auf eine Veranstaltung mit einem Mohammed-Karikaturisten in Kopenhagen im Februar, bei dem ein 22-Jähriger Muslim zwei Menschen erschossen hatte. Wenige Wochen zuvor hatten Islamisten Anfang Jänner in Paris bei Anschlägen auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo", die Mohammed-Karikaturen abgedruckt hatte, und einen jüdischen Supermarkt 17 Menschen getötet.

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