USA: Rassistischer Angriff vorgetäuscht

Eine junge Afro-Amerikanerin hat laut der US-Bundespolizei FBI im südlichen Staat Louisiana einen rassistischen Angriff vorgetäuscht. Die Frau habe sich ihre Verletzungen selbst beigebracht, sagte ein FBI-Sprecher aus Louisiana am Dienstag. Die 20-Jährige Sharmeka Moffitt liegt laut der Onlinezeitung thenewsstar.com mit schweren Verbrennungen im Krankenhaus. Die Frau hatte ausgesagt, sie sei am Sonntagabend von drei Unbekannten in einem Park der Stadt Winnsboro mit einer entflammbaren Flüssigkeit überschüttet und in Brand gesetzt worden, wie die Behörden zunächst mitteilten. Laut dem örtlichen Sheriff wurden mit Zahnpasta die Initialen des Ku Klux Klan sowie eine rassistische Beleidigung auf ihr Auto geschmiert.
Fingerabdrücke genommen
Der schwarze Bürgermeister Jackie Johnson sagte der Onlinezeitung thenewsstar.com unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls, es sollten keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Er sei nicht überzeugt, dass es sich um einen rassistischen Übergriff gehandelt habe. Auch erste Ergebnisse der Spurensicherung deuten darauf hin. So fanden sich die Fingerabdrücke der 20-Jährigen auf dem Zigarettenanzünder und dem Behälter mit Feuerzeugbenzin. DNA-Spuren deuten auch darauf hin, dass sie diejenige gewesen ist, die mit Zahnpasta "KKK" und "nigger" auf ihren Buick geschrieben hat.
Über die Motive der jungen Frau wurde vorerst nichts bekannt. Laut der Onlinezeitung befindet sie sich weiterhin in einem ernsten Zustand im Krankenhaus. Etwa 60 Prozent ihrer Haut sind von den Verbrennungen betroffen. Derzeit werde geprüft, ob Anklage gegen Moffit erhoben werde. Die farbige Community in Winnsboro nahm die Wende in dem Fall mit gemischten Gefühlen auf. Zum einen sei man froh, dass es kein Übergriff von Rassisten war, zum anderen fürchte man nun, dass eventuellen Opfern in Zukunft kein Glaube mehr geschenkt werde.
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