Marihuana-Kauf ganz legal in schicken Shops
Morgen ist es so weit: Die Bundesstaaten Colorado und Washington legalisieren Marihuana. Es ist das erste Mal in der Geschichte der USA, dass Bundesstaaten den Verkauf und Konsum der Droge zu nicht-medizinischen Zwecken erlauben. Konsumenten, die älter als 21 Jahre sind, können in Colorado und Washington ganz offiziell in Geschäften Marihuana kaufen.
Diese Shops können sich sehen lassen. Sie wirken wie die Geschäfte von Juwelieren oder Nobel-Wellnessstudios. Verschiedene Marihuana-Sorten sind in glänzend polierten Glasvitrinen ausgestellt. Verkäufer diskutieren mit Kunden die Eigenschaften der Gras-Varianten.
Bisher war in 20 Bundesstaaten der Marihuana-Konsum zu medizinischen Zwecken gestattet. Doch die Regelungen in Colorado und Washington gehen viel weiter. Es wird erwartet, dass andere Bundesstaaten wie Kalifornien bald folgen könnten. Auch auf Bundesebene – wo Cannabis illegal bleibt – könnte es Änderungen geben. Das Justizministerium will sich nicht einmischen, solange die Bundesstaaten die Gesetze umsetzen und verhindern, dass Kriminelle den Handel kontrollieren.
Im Dezember legalisierte Uruguay als weltweit erster Staat den Anbau und Verkauf von Marihuana. Doch die Gesetze treten erst im April 2014 in Kraft.
Sorge um Jugendliche
Eine Mehrheit der US-Bürger steht hinter der Legalisierung. Cannabis-Gegner befürchten aber, dass der Konsum der Droge zunimmt, dass mehr Teenager kiffen werden und die erhofften hohen Steuereinnahmen ausbleiben. Der Chef der Drogenkontrollbehörde, Gil Kerlikowske, sagte: „Wenn weiter darüber geredet wird, als wäre dies eine harmlose Substanz, die keine schlechten Auswirkungen hat, dann erweisen wir jungen Menschen einen schlechten Dienst.“
Verfechter der Legalisierung befürchten, dass zu viel Bürokratie die Reform ersticken könnte. Ein Hauptproblem ist die geplante elektronische Kennzeichnung jeder Pflanze. Diese soll verhindern, dass legal angebautes Cannabis auf den Schwarzmarkt gelangt.
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