Gefährliche Schlamperei mit Anthrax und Grippe
Nach internen Untersuchungen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC eingestanden, mehrmals mit gefährlichen Krankheitserregern schlampig umgegangen zu sein. Zuletzt wurde vor etwa sechs Wochen eine Probe herkömmlicher Grippeviren mit dem hochgefährlichen Vogelgrippevirus H5N1 verunreinigt und von einem CDC-Labor im Bundesstaat Georgia an ein anderes Regierungslabor verschickt. Durch die Aktion wurden laut New York Times 62 Mitarbeiter einer Gefahr ausgesetzt.
Wie der Chef des Centers for Disease Control and Prevention ( CDC), Tom Frieden, mitteilte, sei aber niemand damit in Berührung gekommen. Das CDC-Labor in Atlanta sei vorerst geschlossen worden.
Die Sache mit dem Anthrax
Die Verunreinigung wurde im Zuge von Ermittlungen in einem weiteren Fall von Schlamperei entdeckt. Dabei gab es Anfang Juni Befürchtungen, dutzende Wissenschafter eines Labors in Georgia könnten nach einer Panne gefährlichen Milzbranderregern (Anthrax) ausgesetzt gewesen sein. Dies scheint im Nachhinein nicht der Fall gewesen zu sein. Allerdings wurden die Forscher seinerzeit vorsorglich mit Antibiotika behandelt.
Angesichts dieser und anderer Pannen in den vergangenen Jahren kündigte Frieden weitere Untersuchungen an. Nach seinen Angaben wurde zunächst jegliches Versenden von Proben zwischen Regierungslaboren gestoppt. "Wir müssen unsere Sicherheitsvorkehrungen in allen unseren Laboren überprüfen", gab Frieden an. Disziplinarmaßnahmen gegen verantwortliche Mitarbeiter wegen der bekannt gewordenen Fälle schloss er nicht aus. Frieden:
"Die Geschehnisse haben absolut inakzeptable Verhaltensweisen zu Tage gebracht."
Und: "Das hätte nie passieren dürfen. Ich bin aufgebracht, ich bin wütend, ich habe viel Schlaf darüber verloren und ich arbeite daran, bis das Problem gelöst ist."
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