USA: Ermittlungen um Belästigungsskandal an Uni ausgedehnt

USA: Ermittlungen um Belästigungsskandal an Uni ausgedehnt
Der Präsident der kalifornischen Universität hatte im Zusammenhang mit dem Skandal seinen Rücktritt erklärt.

Die Ermittlungen zum Belästigungsskandal an der University of Southern California sind ausgeweitet worden. Die Ermittler gehen nach Polizeiangaben vom Dienstag den Klagen von mittlerweile 52 Patientinnen des früheren Universitäts-Gynäkologen nach, die sich bei Behandlungen sexuell belästigt fühlten. 39 der Fälle seien der Polizei durch eine von der Uni eingerichtete Hotline übermittelt worden.

Der Fall war durch Recherchen der "Los Angeles Times" bekannt geworden. Patientinnen berichteten von sexuellen Kommentaren des Arztes, unangemessenen Berührungen und von Fotos, die er bei Untersuchungen aufgenommen habe. Eine interne Untersuchung der Universität kam zu dem Schluss, dass die Unterleibsuntersuchungen des Arztes nicht der aktuellen medizinischen Praxis entsprachen.

Arzt rechtfertigte Methoden

Der Präsident der University of Southern California, eine der angesehensten Hochschulen des US-Bundesstaats, hatte im Zusammenhang mit dem Skandal seinen Rücktritt erklärt. Dem Bericht der "Los Angeles Times" zufolge ließ die Universität den Arzt trotz Belästigungsvorwürfen lange Zeit weiter praktizieren. Er wurde erst suspendiert, als ihn eine Krankenschwester an eine Vergewaltigungs-Beratungsstelle meldete.

Der inzwischen 71 Jahre alte Arzt selbst rechtfertigte seine Behandlungsmethoden. Seine Untersuchungen seien gründlich, aber auch angemessen gewesen, sagte er der "Los Angeles Times". Seine Äußerungen gegenüber Patientinnen seien falsch interpretiert worden.

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